Der Kampf zwischen Eric Knight und der UBS geht in die nächste Runde, wie ein veröffentlichter Briefwechsel zeigt. Die teils gehässige Korrespondenz birgt Zunder für die kommende Generalversammlung.
Der Waffenstillstand zwischen dem Hedgefonds Knight Vinke und der UBS währte nicht lange. Am Montag veröffentlichte der Fondsgründer Eric Knight (Bild) die Korrespondenz mit der UBS auf seiner Homepage – insgesamt sechs Briefe, wie das «Wall Street Journal» berichtet.
Im Brief vom 27. März 2015 führte Knight Vinke mehrere kritische Punkte an die Adresse der UBS auf, inklusive seinem bereits in der Vergangenheit formulierten Kernanliegen, der Abspaltung der Investmentbank vom Wealth Management. Der Grund: Die Investmentbank sei eine Wertvernichtungsmaschine für die Aktionäre. Knight Vinke beziffert den Verlust für die Aktionäre auf 12 Milliarden Dollar.
Zu viele Investmentbanker im Verwaltungsrat
Zudem sei der UBS-Verwaltungsrat von aktuellen und ehemaligen Investmentbankern dominiert, so Knight. Dies passe nicht zu einer Bank, die ihre Strategie auf das Wealth Management fokussiere.
Die Antwort der UBS kam knapp zwei Wochen später und klang im Tonfall leicht angesäuert. Knights Behauptungen werden darin als «fehlerhaft und unbegründet» abqualifiziert. Man verweist auf den jüngsten Geschäftsbericht und auf vergangene Meetings mit UBS-Finanzchef Tom Naratil, wo man diverse von Knight vorgebrachten Punkt hinlänglich diskutiert habe.
Die UBS hat's nicht begriffen
Dies liess Knight nicht auf sich sitzen. In seinem letzten Brief, datiert vom 8. April 2015, kontert er: Weder Naratil noch Verwaltungsratspräsident Axel Weber hätten auf seine Kernanliegen eine schlüssige Antwort geben können.
Und Knight feuerte noch eine Salve gegen die UBS ab: Das Antwortschreiben erwecke den Eindruck, dass die UBS nicht verstanden habe, worum es eigentlich gehe. Ein Verwaltungsrat, der behauptet, er habe aus der Vergangenheit gelernt, müsse bei kritischen Voten ganz genau hinhören. Doch stattdessen ziere sich die UBS, so Knight.
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung des Briefwechsel ist kein Zufall: Am 7. Mai 2015 findet die Generalversammlung der UBS statt – und Knight Vinke wird zugegen sein.