Hedge-Funds wissen nur zu gut, wie man mit gezielten Aussagen an der Börse ein Feuerchen am brennen hält. Dabei müssen sie nicht mal besonders kreativ sein, wie zum Beispiel Knight Vinke.
Die Forderung ist so alt wie die Geschichte der «neuen» UBS, die mit ihrem Beinahe-Kollaps in der Finanzkrise begonnen hatte: Die Aufspaltung der Bank in eine Vermögensverwaltungs- und in eine Investmentbank.
Der frühere Wegelin Teilhaber Konrad Hummler hatte diesen Weg für die UBS schon 2007 beschrieben. Sie ist bekannterweise einen anderen Weg gegangen, hat die Risiken in der Investmentbank nach langem Zaudern aber doch massiv reduziert.
Vorschläge von Knigh-Vinke: Viel mehr Wert
Der US-Hedge-Fund Knight Vinke sieht diesen Weg für die UBS noch immer. Vor einem Jahr forderte der Investor – mit knapp einem Prozent der UBS-Aktien im Rücken – in einem offenen Brief die Aufspaltung. Das Kalkül: Aktionärsaktivismus befeuert den Aktienkurs, zumal eine Stand-alone-Lösung einer reinen UBS-Vermögensverwaltung durchaus mehr Wert für Aktionäre generieren könnte, als ein Konglomerat mit einer volatilen Investmentbank.
Gerade schien das Abspaltungs-Feuerchen am Erlöschen zu sein, gab Knight Finke wieder Zunder: An einer Hedge-Funds-Konkurrenz in Monaco sagte Chef Eric Vinke (Bild), wenn die UBS seinen Vorschlägen folgen würde, könnte sie den Wert für Aktionäre verhundertfachen, wie die Nachrichtenagentur AWP (Artikel bezahlpflichtig) berichtet. Das sind Kursfantasien, wie sie die Börse liebt.
Holding-Struktur der UBS: Schritt zu Abspaltung
Dies im Vergleich zu der Sonderdividende von 25 Rappen, welche die UBS für einen Aktientausch vorgesehen hat, wenn sie in eine Holding-Struktur schlüpft. Diese wird die Abwicklungsfähigkeit der UBS in einem Krisenfall ermöglichen. Sie werde aber nicht das Geschäftsmodell der UBS verändern, hatte CEO Sergio Ermotti anlässlich der Publikation der Erst-Quartals-Ergebnisse deutlich gemacht.
Eric Vinke ist dennoch überzeugt: Die Holding-Konstruktion ist nur ein Schritt hin zur Aufspaltung der UBS. «Es braucht vielleicht ein bisschen Zeit, aber am Ende wird es passieren», sagte er und fügte an, sein Fonds werde die UBS-Beteiligung behalten. Warum sollte er auch verkaufen: Solange die Fantasie einer Abspaltung am Leben erhalten werden kann, bleibt auch im UBS-Aktienkurs Fantasie.