Erst vor gut einem Jahr baute er bei der UBS eigens ein Team für den Handel mit Junk-Bonds auf. Jetzt hat Tom Einhorn bereits genug: Er nimmt jene Ausfahrt, die zurzeit viele Top-Trader in Grossbanken wählen. 

Es ist der «courant normal»: Top-Investmentbanker und Händler fühlen sich im compliance-gesteuerten Umfeld einer Grossbank nicht mehr wohl. Sie wechseln in einen schwächer regulierten Finanzbereich oder gründen gleich ihren eigenen Hedge Fund. Wie Tom Einhorn von der UBS.

Der globale Leiter einer ereignisgetriebenen Handelsgruppe bei der UBS Investmenbank hat die Bank gestern Mittwoch verlassen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur «Bloomberg» unter Berufung auf anonyme Quellen.

Hochrentabel und riskant

Der 34-jährige baute erst vor einem Jahr ein global tätiges Team auf, wie auch finews.ch berichtete. Die Gruppe handelt mit «distressed debt». Darunter fallen etwa notleidende Anleihen von Krisenstaaten wie Griechenland, Portugal oder Zypern.

Das Ramsch-Bonds-Teams hat sich aber auch auf den High-Yield-Bond-Markt ausgerichtet, also auf ein Umfeld mit Firmenübernahmen, Verkäufen und Management-Veränderungen. Und das Geschäft lohnt sich offenbar.

Kein Einzelfall

Künftig will sich Einhorn mit seinem eigenem Hedge Fund ein Stück des Kuchens mit hoch verzinsten Anleihen mit sinkender Schuldnerqualität abschneiden, wie aus der Meldung hervorgeht.

Eine wachsende Anzahl von UBS-Händlern nutzten in jüngster Zeit ihre Erfahrung und gründeten ihre eigene Hedge-Fund-Firma (etwa hier, hier oder auch hier).