Es scheint sich zu häufen: Erneut gründet ein ehemaliger Händler einer Grossbank  mit anderen Ex-Bankern einen Hedge Fund.


MianiGuido Miani, einst Obligationenhändler bei der UBS, öffnet eine neue Türe in seinem Berufsleben. Er will am 1. Mai in London den Handel mit einem eigenen Hedge Fund aufnehmen, zusammen mit drei weiteren Ex-Händlern.

Wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet, will die Hedge-Fund-Gesellschaft Amagis von der wirtschaftlichen Erholung in Europa profitieren.

Der Hedge Fund will hauptsächlich von der steigenden Unternehmenstätigkeit im Rahmen der abflauenden Staatsschuldenkrise Europas profitieren. «Jetzt besteht die Gelegenheit, am europäischen Markt auf Grund der Erholung überdurchschnittliche Renditen zu erzielen», wird die Firma zitiert.

«Nachdem wir viele Jahre auf der Verkaufs-Seite tätig waren, verfügen wir über die Erfahrung und das Wissen, einen leicht anderen Ansatz im event-getriebenen Bereich verfolgen zu können», so Amagis.

Vom Erfahrungsrucksack profitieren

Die Firma habe von sechs Investoren 35 Millionen Dollar an Kapital erhalten. Bis Ende 2014 soll die Summe auf 100 Millionen Dollar steigen und in drei Jahren 500 Millionen Dollar betragen. Zudem wolle Amagis eine Geschäftsstelle in Monaco eröffnen, heisst es weiter.

Die Investmentfirma Amagis wurde im vergangenen Jahr von Andrea Angelone, dem früheren weltweiten Chef für Aktienfinanzierung bei J.P. Morgan, Amit Jain, einem Händler von Aktienderivaten bei J.P. Morgan, Ex-Goldman-Sachs-Händler Simone Russo und eben Guido Miani gegründet.

Kein Einzelfall

Eine wachsende Anzahl von Grossbank-Händlern nutzten in den letzten Jahren ihren Erfahrungsrucksack und gründeten ihre eigene Hedge-Fund-Firma (etwa hier oder hier). Dies, weil die meisten grossen Finanzinstitute seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers keine Eigenhandelsabteilungen mehr haben.