Ein neuer EU-Gesetzesentwurf möchte den Bürgern beim Online-Banking mehr über die Schulter schauen. Die deutschen Sparkassen wehren sich.

Die EU-Kommission hat einen neuen Vorschlag der sogenannten Zahlungsdienste-Richtlinien vorgelegt (mehr dazu hier). Danach sollen Banken gezwungen werden, fremden Anbietern bei der Abwicklung von Geschäften im Internet Einblicke in die Konto-Umsatz-Daten ihrer Kunden zu ermöglichen.

Der Präsident des deutschen Sparkassenverbandes (DSGV) Georg Fahrenschon (bei dem auch die Schweizer Kantonalbanken jetzt Mitglied sind) warnt vor diesem Schritt. Auf diesem Wege könnten nämlich auch Konsumentendaten-Dienste entgegen den europäischen Datenschutzgrundsätzen das gesamte Zahlungsverhalten der Konsumenten auswerten.

Sparkassen-Präsident ist empört

Selten hat ein Gesetzesentwurf «die Rechte der Verbraucher so stark eingeschränkt», warnt der Sparkassen-Präsident. Er fordert von der Europäischen Kommission deshalb mehr Respekt vor den persönlichen Daten von Bank- und Sparkassenkunden bei Zahlungsvorgängen im Internet, wie das Portal «Deutsche Wirtschaftsnachrichten» meldet.

«Mit ihren Regulierungsvorschlägen schafft die EU-Kommission die Grundlagen für eine umfassende Ausforschung unserer Kunden durch fremde Zahlungsdiensteanbieter. Es ist mir völlig unverständlich, wie man angesichts engagiert geführter weltweiter Datenschutzdiskussionen derartige Vorschläge machen kann», sagte Fahrenschon. Die Sparkassen jedenfalls seien nicht bereit, die Daten ihrer Kunden zur Ausforschung preiszugeben.