Die Querelen mit der US-Justiz haben beim einstigen Credit-Suisse-Star tiefe Spuren hinterlassen. So tief, dass ihm die Umgestaltung der Justiz Millionen wert ist.
Frank Quattrone (Bild), der frühere Leiter Technology Banking Group der Credit Suisse First Boston, geht unter die Mäzene der Wissenschaft. Mit einer Spende von 15 Millionen Dollar unterstützt er die Universität Pennsylvania Law School, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet.
Quattrone, der ins Fadenkreuz der Justiz geriet, will mit der Spende Studien unterstützen, die das US-Strafjustizsystem unter die Lupe nehmen. Das sogenannte «Quattrone Center for the Fair Administration of Justice» stellt Gelder bereit, um Forschungen und Lösungsansätze voranzutreiben. Diese haben ein Ziel: das Rechtssystem verbessern.
Justizsystem hautnah erlebt
Der 57-jährige hat einst selber mit dem US-Justizsystem näher Bekanntschaft gemacht. 2004 wurde Quattrone der Behinderung der Justiz für schuldig befunden und zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, er habe Chefs anderer Unternehmen bei Börsengängen Aktien zugespielt, um neue Deals zu erhalten.
Allerdings gewann er zwei Jahre später das Berufungsverfahren. Der Gefängnisaufenthalt blieb ihm erspart. Seit April 2008 ist der einstige Technologie-Crack mit der Firma Qatalyst Partners selbständig.