Die Hochschule Luzern zeigt in ihrem Retail Banking Blog eine Übersicht über die Beteiligungsverhältnisse von Schweizer Retailbanken.
Die Frage nach den Beteiligungsverhältnissen bei Retail-Banken ist nach dem Platzen der Fusionsverhandlungen zwischen der Berner Kantonalbank und der Valiant ins mediale Interesse gerückt.
Daniel Piazza von der Hochschule Luzern ist dieser Frage nachgegangen und die Resultate in einer Grafik zusammengefasst. Bei Kantonalbanken sind die Besitzverhältnisse am eindeutigsten. Der Kanton verfügt dabei normalerweise über eine Mehrheitsbeteiligung oder fungiert gar als einziger Besitzer.
Abgesehen von den Kantonalbanken gehören grosse Beteiligungsanteile nicht zum Usus in der Schweizer Retail-Bankenlandschaft und stellen eher eine Ausnahme dar. Solche Ausnahmen sind einerseits Regionalbanken, welche ebenfalls ein Gemeinwesen zu seinen Eigentümern zählen. Beispielsweise halte die Gemeinde Schwyz einen rund 90-Prozent-Anteil an der Sparkasse Schwyz, die ihrerseits eine Mehrheitsbeteiligung an der Sparkasse Engelberg hält, schreibt Piazza.
Kein Konsolidierungsdruck
Weitere Ausnahmen seien Retail-Banken, die Tochtergesellschaften von grösseren Banken-Konzernen sind, wie beispielsweise die Neue Aargauer Bank, die eine 100-Prozent-Tochter der Credit Suisse ist.
Der Konsolidierungsdruck bei den Schweizer Retail-Banken sei für 2013 nur verhalten vorhanden, schliesst Piazza. «Nur punktuelle Veränderungen dürften bei jenen Retail-Banken zu erwarten sein, welche im Besitz des Gemeinwesens sind, namentlich den Kantonalbanken und einzelnen Regionalbanken. Der Druck, den Beteiligungsgrad des Gemeinwesens zu senken, dürfte mancherorts weiter bestehen oder neu aufflammen, aber weiterhin tief und ohne grossen politischen Sukkurs beziehungsweise Erfolg bleiben», so Piazza.