GAM: Die Aussichten sind noch immer rot
Der Zürcher Investment Manager erzielte 2024 Fortschritte bei der Transformation. Doch die Finanzlage ist weiterhin angepasst.
GAM schloss das vergangene Jahr mit einem Nettoverlust von 70,9 Millionen Franken ab; im Vorjahr betrug das Minus noch 82,1 Millionen Franken. Dies geht aus den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen hervor.
Damit bleibt die Lage für das Unternehmen nach wie vor angespannt. Zwar waren die Initiativen zur Kostenoptimierung von Erfolg gekrönt und führten zu einem Rückgang der operativen Kosten um 20 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023. Doch musste das Unternehmen einen Rückschlag bei den verwalteten Vermögen hinnehmen. Diese betrugen 2024 16,3 Milliarden Franken gegenüber 19,3 Milliarden Franken per 31. Dezember 2023.
Die Nettoabflüsse von 4,4 Milliarden Franken konnten nur teilweise durch positive Markt- und Wechselkursbewegungen ausgeglichen werden (2,0 Milliarden Franken).
Hoffnungen ruhen auf 2025
«Wir haben grosse Fortschritte bei der Umsetzung der Turnaround-Strategie von GAM gemacht und uns zu einem reinen Investment-Management-Unternehmen entwickelt; damit ist das Ziel aber noch nicht erreicht. Die 2024 eingeleiteten Initiativen zur Kostenoptimierung werden ab 2025 ihren vollen Nutzen entfalten. Bei der erfolgreichen Umsetzung unserer Turnaround-Strategie liegt unser Schwerpunkt neben der weiteren Kostenoptimierung auf dem Wachstum unserer verwalteten Vermögen und Erträge. Unterstützt von unserem Hauptaktionär streben wir weiterhin die Profitabilität im Jahr 2026 an und setzen den Fokus unverändert auf die Zufriedenheit unserer Kunden und aller unserer Stakeholder», sagt Elmar Zumbühl, Group CEO GAM.
Der Verlust im Jahr 2024 von 70,9 Millionen Franken war laut GAM vor allem auf den operativen Nettoverlust nach Steuern von 66,9 Millionen Franken zurückzuführen.
Schlankere Mitarbeiterstruktur
Der Personalaufwand ging um 26 Prozent auf 76,6 Millionen Franken zurück (2023: 96,8 Millionen Franken). Die fixen Personalkosten sanken um 28 Prozent. Dies ist in erster Linie auf die geringere Mitarbeiterzahl zurückzuführen: Die Zahl der Beschäftigten belief sich Ende 2024 auf 294 Vollzeitäquivalente, verglichen mit 478 im Vorjahr.
Auch der Sachaufwand war rückläufig mit 52,1 Millionen gegenüber 65,0 Millionen Franken im Jahr 2023. Auch wirkten die Kostenoptimierungen.
Das Eigenkapital beläuft sich aufgrund der Kapitalerhöhung im vergangenen November auf 58,5 Millionen Franken (2023: 20,9 Millionen Franken).
GAM strebt Rentabilität im Geschäftsjahr 2026 an. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen in diesem Jahr die Vertriebskapazitäten neu aufgebaut und neue Produkte lanciert werden.