Olga Feldmeier will sich mit ihrer Zuger Firma Smart Valor auf KI fokussieren. Rund um ihre liechtensteinische Tochterfirma ist ein Bieterwettbewerb am Laufen. Ein Entscheid fällt in den nächsten Wochen.
Verkauf, Beteiligung oder strategische Partnerschaft? Alles ist für Olga Feldmeier denkbar und auch möglich.
Fest steht: Rund um Smart Valor in Liechtenstein, der Tochtergesellschaft der Smart Valor in Zug, kommt es zu Veränderungen. «Wir suchen strategische Investoren oder Käufer, denn wir wollen uns künftig auf das Business mit KI konzentrieren», sagt Inhaberin Feldmeier gegenüber finews.ch.
US-Investmentbank erhielt Mandat
Smart Valor betreibt mit ELANN.AI einen KI-basierten Crypto Investment-Agent. In diesem Bereich sieht sie ein grosses Zukunftspotenzial.
Deshalb hat Smart Valor eine amerikanische Investmentbank mit einem entsprechenden Mandat ausgestattet.
Günstige Situation auch dan MiCAR-Lizenzen
Der Zeitpunkt dazu könnte nicht besser sein. Ab 1. Februar vergibt Liechtenstein sogenannte MiCAR-Lizenzen. Sie gewähren Unternehmen den Zugang zum neu regulierten europäischen Kryptomarkt.
Smart Valor Liechtenstein betreibt seit 2019 eine Krypto-Börse, die damals als die erste Börse in der Region Schweiz-Liechtenstein eröffnet wurde. Im Jahr 2020 erhielt Smart Valor von der Liechtensteinischen Finanzmarktaufsicht (FMA) eine Kryptolizenz im Rahmen des TVTG, wie finews.ch berichtete.
SBB als Kunden
Über die Tochtergesellschaft in Liechtenstein betreibt Smart Valor eine orderbuchbasierte Handelsplattform für Privatkunden. Die Funktionalitäten sind ähnlich wie bei Coinbase: Trading, Brokerage, Custody und Staking.
Das zweite Kundensegment umfasst B2B-Lösungen wie White-Label-Brokerage und Trading für Banken und Börsen. Laut Feldmeier ist Smart Valor die einzige Schweizer Firma mit Finma-anerkannter Krypto-Handelstechnologie für Banken. 2022 erhielt die Schweizer Bank Dukascopy als erster Kunde die Genehmigung, Krypto-Dienstleistungen über Smart Valor anzubieten.
Das dritte Kundensegment umfasst die API-basierte Lösung, die den Händlern den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen ermöglicht. Zu den bekanntesten Kunden zählen die SBB und Sweepay. So läuft der Kauf von Bitcoins an den Ticketautomaten der SBB ebenfalls über die Handelsplattform von Smart Valor.
Interessenten aus Asien, USA und Naher Osten
«Unsere Plattform haben wir in den vergangenen zwei Jahren stetig weiterentwickelt. Sie läuft sehr gut. Wir können innert kurzer Zeit neue Grosskunden an unser Netz anschliessen», sagt Feldmeier.
Das Problem sind die Kosten. Eine solche Plattform ist betreuungsintensiv. Das bindet finanzielle Mittel. Deshalb nun also die Suche nach Investoren. Auf Grund von zu vielen Anfragen wurde das Closing nun verschoben. Das Interesse ist laut Feldmeier gross. Gesuche kamen aus Asien, den USA sowie Nahen Osten. «Kein Angebot haben wir von Investoren aus dem EU-Raum und der Schweiz erhalten. Dies erstaunt mich», sagt sie.
Mit einem Entscheid ist in den kommenden Wochen zu rechnen. «Wir haben keinen zeitlichen Druck. Wir suchen die beste Lösung», sagt Feldmeier.