Die Verlierer
1. Stellenabbau auf dem Rücken des CS-Personals
(Bild: Keystone)
Die Beschäftigten der CS sind die grossen Verlierer. Obwohl die UBS-Führung unermüdlich bekräftigt, jeweils die am besten geeigneten Kräfte beider Banken weiter zu beschäftigen, zeigt sich bei der bisherigen Auswahl von Managern und Kadern, dass die UBS-Leute eher in die Kränze kommen.
Damit droht ein Grossteil des Abbaus von kolportierten 35’000 Stellen weltweit auf dem Rücken des CS-Personals ausgetragen zu werden. In der Schweiz sind zudem 3’000 Entlassungen geplant. Die UBS hofft, einen wesentlichen Teil dieses Abbaus über die Fluktuation von Arbeitskräften zu regeln. Doch vielleicht bleibt das eine Illusion. Im kommenden Sommer dürfte mehr Klarheit bestehen, wer über die Klinge springen muss.
2. «Annus horribilis» für die CS-Aktionäre»
(Bild: Shutterstock)
Für CS-Aktionäre war 2023 sozusagen das «Annus horribilis». Sie verloren mit dem Zwangsverkauf ihrer Bank sehr viel Geld. Viele von ihnen haben sie auv einen Rechtstreit mit der CS eingelassen. Dass verschiedene Investorengruppen auf eine Entschädigung drängen, macht die Sache nicht einfacher, wie finews.ch aufgezeigt hat.
Während sich der Bund überlegen muss, wie er sich inskünftig gegenüber der viel grösseren «neuen» UBS schadlos halten kann, könnte dem Staat unvermittelt eine Milliardenrechnung aus der Vergangenheit ins Haus flattern. Daraus folgert nicht überraschend nun die Feststellung: Die «Mega-Bank» UBS ist zu gross für die Schweiz (siehe dazu Punkt 3).
3. Die Schweiz unter internationalem Druck
(Bild: Vlada Karpovich, Pexels)
Die Risiken für die hiesige Volkswirtschaft sind mit der Zwangsübernahme gestiegen. Die Bilanzsumme der neuen UBS macht rund 210 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) der Schweiz aus.
Unser Land sei zu klein für eine solche Riesenbank (siehe auch Punkt 2), es müssten jetzt Wege gefunden werden, die Risiken zu minimieren, monieren die einen. Die anderen sind der Ansicht, dass in einem Krisenfall eine europäische Lösung unabdingbar sei: Es müssten sich die Länder beteiligen, in denen die UBS stark aktiv sei.
Ungemütlich dürfte es so oder so werden. Zu diesem Schluss kommt auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrer Länderbeurteilung: «Die UBS, die bereits vor der Fusion eine global systemrelevante Bank war, ist dadurch noch grösser geworden und muss gemäss den «Too big to fail»-Regelungen noch strengere regulatorische Anforderungen erfüllen», heisst es in dem Papier.
4. «Geordnet sterbende Banken»
(Bild: Shutterstock)
Die Finanzmarktaufsicht hat in der CS-Krise keinen guten Eindruck gemacht. Entsprechend diskutierten die Politiker und Behörden wird über eine Verschärfung der Aufsichtsbestimmungen. Selbst die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg), also der Dachverband der hiesigen Banken, stemmt sich nicht länger dagegen, wie sich vergangene Woche zeigt.
So unterstützt die SBVg das Ansinnen der Aufsichtsbehörden nach zusätzlicher Publizität bei Enforcement-Verfahren, wie SBVg-Präsident Marcel Rohner und Direktor Roman Studer an der Jahresmedienkonferenz betonten, wie auch finews.ch berichtete. Es müsse zudem sichergestellt werden, dass «das Sterben einer systemrelevanten Bank geordnet vor sich gehen kann», so Studer.
5. Reputation der Schweiz
(Bild: Shutterstock)
Keine Werbung ist die Zwangsübernahme der CS für den Finanzplatz Schweiz. Laut einem Bericht des Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sorgte das Debakel und die Rettung für eine zuvor selten gesehene Berichterstattung in ausländischen Medien.
Häufig sei dabei die Ansicht vertreten worden, der Niedergang der CS bedeute auch für den gesamten Finanzplatz Schweiz einen gravierenden Schaden. Doch mittlerweile habe sich der Sturm gelegt. Dies mag vielleicht die Berichterstattung in den Medien betreffen.
Im täglichen Geschäft bekämen viele Institute die Konsequenzen zu spüren. Kundinnen und Kunden würden vermehrt die Schweizer Banken meiden; auch der Ertragseinbruch bei der UBS in Asien soll offenbar auf verunsicherte Kundinnen und Kunden zurückzuführen sein, die einen Teil ihres Geldes abrzogen hätten, wie finews.ch von verschiedenen Seiten erfuhr.
- << Zurück
- Seite 2 von 2