Der Geschäftsführer der Asset Management Association Switzerland (AMAS) sieht die Regulierung als derzeit grösste Herausforderung für die Branche. Der Marktzugang, insbesondere aus der EU, dürfe nicht eingeengt werden.
«Asset Management in der Schweiz ist ein Exportgeschäft», sagte der Chef der Branchenvereinigung Asset Management Association Switzerland (Amas) Adrian Schatzmann an einer Medienkonferenz am Dienstag in Zürich. Der gegenseitige Marktzugang zwischen der Schweiz und der Europäischen Union dürfe nicht nachlassen. Die Schweiz stecke bei den Beziehungen mit der EU in einer Sackgasse und er warnte davor, dass das Thema versandet.
Wachstum durch Auslandsgeschäft
Das Wachstum in der Branche komme aktuell vor allem aus dem Ausland. Der Schweizer Markt sei begrenzt und für die Gewinnung neuer Kunden sei die EU wichtig. Auch der Brexit helfe nicht. Im Gegensatz zu andern Finanzplätzen in Europa profitiere die Schweiz von Verlagerungen nur wenig. Was London punkto Regulierung betreffe, wirke auch hier. «Grossbritannien und die Schweiz stecken in dieser Hinsicht in einem Topf.»
«Regulierung ist derzeit die grösste Herausforderung», sagte Schatzmann weiter. Das Problem sei aber nicht Regulierung an sich. «Wir brauchen gute und richtige Regeln», betonte er. Der Aufwand, etwa durch das Finanzdienstleistungsgesetz (Fidleg) und Finanzinstitutsgesetz (Finig), mit Blick auf Ausbildung und Aufwand sei aktuell zwar hoch, werde in Zukunft aber abnehmen.
ESG ist Chance und Verpflichtung
Fehlende Guidelines und Standards seien auch bei den Nachhaltigen Anlagen (ESG, Environment, Social, Governance) ein Problem. «ESG ist gleichzeitig grösste Chance und grösste Verpflichtung», sagte Amas-Präsident Iwan Deplazes, bei der Präsentation der diesjährigen Branchenstudie. «Wir müssen messbarer werden und bei den Produkten gegenüber den Kunden klarer und verlässlicher kommunizieren.» Man dürfe das Vertrauen der Kunden durch die Diskussion um Greenwashing nicht verlieren und sie müssten «klar wissen was sie bekommen, aber auch was sie nicht bekommen».