Die im Asset Management tätige Schweizer Bellevue Group hat im ersten Semester 2021 überdurchschnittlich gut gearbeitet. Trotz höherer Kosten resultierte unter dem Strich ein Gewinn, der viermal höher liegt als vor Jahresfrist.
Die Bellevue Group konnte im ersten Halbjahr 2021 ihren Gewinn auf 22,5 Millionen Franken vervierfachen, wie einer Mitteilung vom Donnerstag zu entnehmen ist. Die Kundenvermögen erhöhten sich im selben Zeitraum um 20 Prozent auf einen neuen Höchststand von 14,4 Milliarden Franken, wie weiter zu erfahren war.
«Bellevue hat das weiterhin volatile, jedoch positive Marktumfeld und das hohe Anlegerinteresse für Gesundheitsthemen für ein Rekordergebnis genutzt. Besonders freut mich, dass wir dank unseres langjährigen Leistungsausweises verstärkt Neugeld von unterschiedlichen Kundengruppen anziehen konnten» sagte André Rüegg, CEO der Bellevue Group, zum Halbjahresabschluss 2021. Der Netto-Neugeldzufluss belief sich im ersten Semester 2021 auf 682 Millionen Franken.
Alternative Anlagen hoch im Kurs
Ebenfalls erfreulich entwickelte sich der Bereich alternativer Anlagen (inklusive Private Equity). Der im Februar lancierte BB Entrepreneur Private Fund konnte bis Mitte Jahr 40 Millionen Franken an Kundengeldern akquirieren, wie weiter zu erfahren war.
Die Strategie ermöglicht Schweizer Anlegern, Co-Investitionen in private, wachstumsstarke Schweizer KMUs an der Seite von renommierten Unternehmerfamilien zu tätigen. Im Bereich alternativer Anlagen beliefen sich die betreuten Kundenvermögen per Mitte 2021 auf 1,0 Milliarden Franken, gegenüber 900 Millionen Franken per Ende 2020.
Unternehmerisches Kompensationsmodell
Parallel zur erfreulichen Entwicklung stiegen die Kosten gemäss weiteren Angaben nur unterproportional um 31 Prozent auf 40,7 Millionen Franken (Vorperiode: 25,2 Millionen Franken). Während die Sachkosten trotz laufender Investitionen zur Optimierung der Infrastruktur moderat anstiegen, führten das unternehmerische Kompensationsmodell und die damit verbundene Erfolgsbeteiligung der 102 Mitarbeitenden zu einem 33 Prozent höheren Personalaufwand.
Trotzdem konnte die Cost-/Income-Ratio im Vergleich zur Vorperiode mit 55 Prozent (Vorperiode: 64 Prozent) deutlich verbessert werden. Bei StarCapital erfolgte aufgrund von Kundenbereinigungen im tiefmargigen Mandatsgeschäft eine Wertberichtigung von 2,9 Millionen Franken.
Einfaches Geschäftsmodell
Mit den jüngsten Zahlen hat Bellevue gemäss eigener Einschätzung eine neue Ertrags- und Gewinnstufe erreicht. Das einfache Geschäftsmodell, getragen von anerkannten Kernkompetenzen und einem differenzierten Produktangebot, sei hoch skalierbar, schreibt das Unternehmen.
«Wir blicken zuversichtlich ins zweite Halbjahr 2021, sind uns jedoch bewusst, dass die kommenden Monate anspruchsvoller werden. Die Anzeichen für steigende Zinsen, eine anstehende Abkehr von der ultraexpansiven Geldpolitik und Inflationsängste trüben das Marktumfeld allmählich ein», betonte Rüegg.
- Der vollständige Halbjahresbericht 2021 ist hier verfügbar.