Nach seiner Entlassung machte der Bankkundenberater Marcel Chevrolet ein Trauma durch. Erst als er selbständig wurde, bekam er die Situation wieder in den Griff. Dabei hatte er ein Schlüsselerlebnis. 


Herr Chevrolet, wie haben Sie nach Ihrem Stellenverlust bei einer Bank die Situation wieder in den Griff gekriegt?

Wie ich im Nachhinein feststellte, machte ich insgesamt fünf Phasen durch. Am Anfang stand eine Schockphase mit psychischem und physischem Absturz. Dann machte sich die Hoffnung breit, schnell wieder eine Stelle zu finden. Allerdings erwies sich das nicht als besonders vielversprechend. So machte sich Resignaton breit – die dritte Phase. 

Was ging Ihnen damals durch den Kopf?

Wichtig war vor allem die Erkenntnis, dass meine Entlassung nichts mit meiner Leistung zu tun hatte, sondern systembedingt war. Und: Die Schockphase, man könnte auch von einem Trauma sprechen, kann man vermutlich nur mit externer Hilfe heilen.

«Die Bank schrieb wörtlich: «Wir suchen niemanden mit Ideen»

Das habe ich dann auch getan. Denn erst wenn man das Trauma erkannt und bewältigt hat, ist man wieder frei und offen für Neues. Sobald man dann auch neue Perspektiven hat, steigt schnell das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Daraus entstehen neue Energien – und neue Ideen.

Wie wurde Ihnen klar, dass Sie sich selbständig machen könnten?

Das war ein schleichender Prozess – mit der Zeit wurde mir klar, dass ich keine Anstellung mehr in einer Bank finden würde. Aber ich hatte auch ein Schlüsselerlebnis: Bei einer Absage schrieb die Bank, ich hätte zuviele Ideen und zuviel Drive. Die Bank schrieb wörtlich: «Wir suchen niemanden mit Ideen.»

Was sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine Selbständigkeit?