Der australische Vermögensverwalter hat Wachstumspläne in der Schweiz. Die aussergewöhnliche Struktur von IFM Investors führt allerdings dazu, dass trotzdem manche Kunden abgelehnt werden.
IFM Investors, ein auf Pensionskassen spezialisierter Vermögensverwalter aus Australien, eröffnet eine Niederlassung in der Schweiz. Diese wird von Anna Demarmels geleitet.
Demarmels wird beim Aufbau von Werner Kerschl unterstützt, der als Executive Director für Infrastrukturinvestitionen zuständig ist. Das Büro in Zürich ist für IFM die neunte Niederlassung weltweit.
Aussergewöhnliche Strategie
Das Unternehmen, welches weltweit etwa 78 Milliarden Franken verwaltet, will dabei mit seiner aussergewöhnlichen Strategie punkten, wie CEO Brett Himbury (Bild unten) im Gespräch mit finews.ch erklärt.
Da IFM selbst im Besitz einer Gruppe australischer Pensionskassen ist, sei Gewinnmaximierung nicht das wichtigste Ziel. Entsprechend seien auch die Gebühren vergleichsweise tief, erklärt er.
«Wir sagen höflich nein»
Das gibt Himburys Leuten die Freiheit, auch mögliche Investoren abzulehnen. «Wir investieren nur für langfristige, institutionelle Investoren, deren Einstellung sich mit unserer deckt und mit denen keine Interessenkonflikte bestehen», sagt der australische CEO. «Wir sagen manchmal auch höflich nein.»
Schweizer Pensionskassen haben IFM bisher knapp 500 Millionen Franken anvertraut. Himbury will sich nicht zu möglichen Wachstumszielen äussern. Dass es mehr werden soll, ist aber klar.
Fokus auf Infrastruktur
Die Australier hoffen dabei vor allem auf Infrastruktur-Investments. Bei Pensionskassen im Heimatland bewege sich der Anteil dieser Assets um 14 Prozent, so Himbury. Seine Firma ist der grösste Besitzer von Flughäfen in «Down Under».
In der Schweiz seien im Vergleich dazu nur 1 Prozent bis 2 Prozent in Infrastrukturaktien. Das habe auch mit dem «Home Bias» der hiesigen Pensionskassen zu tun, sagt Himbury.
Investoren versprechen Treue
Die stabile und hohe Rendite von Investments in Autobahnen, Häfen oder Pipelines soll die Altersersparnisse der Schweizer nun ins Ausland locken. Die Anlagevehikel von IFM sind dabei nicht auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt.
Stattdessen verlassen sich die Australier auf das Versprechen der Investoren, nicht kurzfristig wieder abzuspringen. Ist das Verhältnis zwischen Rendite und Gebühren tatsächlich so gut, wie Himbury behauptet, gibt es dafür allerdings auch keinen Grund.