Die in die Wirren des Raiffeisen-Skandals verwickelte Aduno-Gruppe hatte im vergangenen Jahr diverse Sondereffekte zu verzeichnen. Dadurch ist das Ergebnis für 2017 nur begrenzt vergleichbar.
Die im Geschäft für bargeldloses Bezahlen aktive Aduno-Gruppe erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz 459,6 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Das entspricht einem Rückgang von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Allerdings war im Umsatz 2016 ein Sonderertrag aus dem Verkauf der Visa Europe enthalten. Unter Ausschluss dieses Sondereffekts liegt der Umsatz im Geschäftsjahr 2017 um 7,6 Prozent über dem Vorjahr. Ebenfalls bedingt durch den Sonderertrag aus dem Visa-Verkauf ist das operative Ergebnis für 2017 mit 102,8 Millionen Franken tiefer als 2016. Unter Ausschluss aller Sonderfaktoren resultierte auf Stufe des operativen Ergebnisses ein leichter Zuwachs. Der ausgewiesene Reingewinn liegt mit 191,6 Millionen Franken gegenüber 118,5 Millionen Franken deutlich über dem Vorjahr.
Digitale Transformation
Im 2017 wurde der Geschäftsbereich Payment neu aufgestellt. Mit dem Verkauf des Acquiring- und Terminal-Geschäfts an die SIX Payment Services konzentriert sich die Aduno-Gruppe im Bereich Payment künftig auf das Issuing-Geschäft. Des Weiteren hat das Unternehmen die Mehrheit (70 Prozent) an der Firma Contovista übernommen und seine Position im Bereich Finance Management und Analytics ausgebaut.
Das gegenwärtige wirtschaftliche Umfeld und die guten Konjunkturaussichten liessen die Aduno-Gruppe optimistisch in die Zukunft blicken, teilte das Unternehmen am Freitag weiter mit. Die Voraussetzungen seien gegeben, dass 2018 ein gutes Jahr werde. Der strategische Fokus liege auf der digitalen Transformation.
Anstoss für Strafanzeige gegeben
Die Aduno-Gruppe gehört den grössten Schweizer Kantonal- und Retailbanken (Raiffeisen Gruppe, alle Kantonalbanken, Migros Bank, Bank Cler, Regionalbanken sowie Privat- und Handelsbanken). Sie gab Ende 2017 den Anstoss, gegen zwei frühere Organpersonen der Raiffeisen-Gruppe Strafanzeige wegen des Verdachts auf ungetreue Geschäftsbesorgung zu ermitteln. In diesem Zusammenhang ist die Zürcher Staatsanwaltschaft aktiv und der einstige Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz befindet sich in Untersuchungshaft.