6. UBS-Rettung – der Sündenfall

Auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise im Herbst 2008 musste die UBS mit dem Geld der Schweizer Steuerzahler vor dem Bankrott gerettet werden. Die aggressive Wachstumsstrategie im amerikanischen Immobilienmarkt mit schlechtbesicherten Hypotheken (Subprime) hatte sich als überaus verhängnisvoll erwiesen und der Bank enorme Abschreiber von rund 50 Milliarden Franken eingebrockt.

Damit bewies die UBS, dass sie trotz ihrer schweizerischen Herkunft und Solidität extrem verwundbar und vor strategischen Fehlleistungen in keiner Weise gefeit war. Die von Bundesbern inszenierte Rettung sorgte weltweit für Aufsehen und war dem Image der Branche gar nicht zuträglich.

7. US-Busse und ein verhängnisvoller Deal

Einen massiven Reputationsschaden verursachte die UBS dem Swiss Banking in den USA, indem die Schweizer Grossbank über Jahre gezielt reichen Amerikanern bei der Steuerhinterziehung half. Erst mit dem früheren UBS-Kundenberater Bradley Birkenfeld, der aufgrund von Lohndifferenzen mit seiner Arbeitgeberin zum Whistleblower mutierte, gelangten diese Fälle an die Öffentlichkeit. Nach langen Verhandlungen zwischen der UBS, dem Bundesrat und den amerikanischen Behörden einigte man sich im August 2009 auf einen Vergleich. Die USA erhielten 4’500 UBS-Kundendaten und die Bank muss eine Busse von 780 Millionen Dollar bezahlen.

Die vertraulichen Daten im Besitz der USA waren der Startschuss für eine beispielslose Jagd auf weitere Schweizer Institute, denen die US-Behörden ähnliche Machenschaften nachweisen konnten.

8. Aufgabe des Bankgeheimnisses – falsches Signal nach aussen

Fast siebzig Jahre lang besass die Schweiz mit dem Bankgeheimnis ein probates Mittel, um ausländischen Steuerbetrügern respektive deren Vermögen «Asyl» zu bieten. So erst schaffte es der hiesige Finanzplatz, zum grössten und wichtigsten Offshore-Zentrum der Welt zu avancieren. Das System beruhte auf dem Umstand, dass die Schweiz zwischen Steuerhinterziehung und -betrug differenzierte und nur in letzterem Fall Amts- und Rechtshilfe ins Ausland leistete.

Unter dem politsichen Druck des Auslands gab die Schweiz im Frühjahr 2009 nach, was das Ende des Schweizer Bankgeheimnisses (für Ausländer), wie es bislang existiert hatte, bedeutete. Für zahlreiche ausländische Bankkunden stellte dies einen enormen Vertrauensbruch dar.