Der Whistleblower
Xavier Justo wollte Geld für seine Informationen: Der Genfer war IT-Angestellter bei der Ölförderungs-Firma Petrosaudi. Er stahl Daten, welche die Verwicklungen zwischen Petrosaudi und 1MDB dokumentierten.
Unter anderem belegten seine Informationen die Zahlung von 681 Millionen Dollar über ein Falcon-Konto an Malaysias Premier Najib Razak. Derzeit sitzt Justo wegen versuchter Erpressung im Gefängnis in Thailand.
Die Banker
Der Goldman-Sachs-Banker Tim Leissner wütete laut Arbeitskollegen wie ein «Hurrikan», der alles mit sich riss. Dazu gehörte unter anderem auch ein Obligationen-Deal über drei Milliarden Dollar für den 1MDB-Staatsfonds. Die US-Behörden untersuchen mittlerweile eingehend diese Transaktion.
Leissner, der mit dem früheren Fotomodell Kimora Lee Simmons verheiratet ist, steht seit Februar unter Strafandrohung, und scheut, wie viele andere Akteure in dieser Affäre, inzwischen das Licht der Öffentlichkeit.
Hanspeter Brunners beruflicher Wechsel 2009 von der britischen Coutts zur Tessiner BSI Bank sorgte für allerhand Schlagzeilen, vor allem weil der Schweizer gleich 70 Mitarbeiter zum neuen Arbeitergeber mitnahm – damals ein noch nie dagewesener Raubzug. Einer der Private Banker, die Brunner zur BSI folgten, war Yak Yew Chee, seines Zeichens Kundenberater von Jho Low (vgl. oben Drahtzieher).
Brunner verliess seinen Job als BSI-Chef Asien im vergangenen März überstürzt, als die 1MDB-Affäre sich immer mehr zuspitzte. Die Behörden haben seither der BSI-Niederlassung in Singapur die Lizenz entzogen; Brunner wie auch Yak wurden von den Behörden verhört.
Der langjährige Banker Eduardo Leemann rettete die auf Grund der Finanzkrise in Notlage geratene AIG Privatbank in die Arme arabischer Investoren. So entstand die Falcon Private Bank mit Sitz in Zürich. Leemann sagte einst, die Falcon-Besitzer aus Abu Dhabi hätten Türen geöffnet, sich aber nie ins Tagesgeschäft eingemischt – was, wie die Aufsichtsbehörden in der Schweiz und Singapur feststellten, nicht der Wahrheit entsprach.