Eben noch als die Grande Dame des Fintech-Unternehmens Knip gefeiert, verlässt die Deutsche Christina Kehl das Unternehmen und konzentriert sich ab sofort auf eine andere Aufgabe.
Christina Kehl wird Geschäftsführerin von Swiss Finance Startups (SFS), dem ersten und grössten Fintech-Verband der Schweiz, wie einer Mitteilung vom Mittwoch zu entnehmen ist. Kehl hat den Verband vor gut zwei Jahren mit ins Leben gerufen und dort seither als Vorstandsmitglied und Präsidentin die Schweizer Fintech-Szene mitgestaltet.
Kehl hatte mit der letzten Finanzierungsrunde im Oktober 2015 bereits ihren Sitz im Verwaltungsrat des digitalen Versicherungsbrokers Knip abgegeben und konnte sich zur gleichen Zeit durch die Einführung einer C-Level-Struktur aus dem Unternehmensmanagement zurückziehen.
Unglaubliche Wochen
Seitdem war sie für Knip als «Fintech-Evangelistin» tätig, während sie gleichzeitig am Aufbau einer professionellen Geschäftsstelle für SFS gearbeitet hat. Nun wird sie sich voll auf die Geschäftsführung bei Swiss Finance Startups konzentrieren und ab sofort mit einem kleinen schlagkräftigen Dreier-Team die Verbandsarbeit operativ leiten, wie es am Mittwoch weiter hiess.
Wie Recherchen von finews.ch ergaben, bleibt Kehl aber an Knip finanziell beteiligt.
«Die letzten Wochen waren unglaublich. Mit dem Gewinn des Swiss Fintech Awards, des European Fintech Awards und dem Swiss Fintech & Digitization Day konnte ich meiner persönlichen Knip-Geschichte «die Krone aufsetzen». Der Besuch des Bundespräsidenten Johann Schneider-Ammann war eine grosse Ehre und zeigt die Wichtigkeit unserer Arbeit bei SFS», sagt Kehl.
Viel Arbeit vor sich
«Wir haben so viel gemeinsam erreicht. Endlich ist Fintech als wichtiger Teil am Finanzplatz etabliert», so die neue SFS-Geschäftsführerin weiter, «die Politik und damit der rechtliche und regulatorische Rahmen muss aber noch nachgezogen werden. Wir haben viel Arbeit vor uns und darauf freue ich mich sehr.»
Am 2. Mai fand in Zürich der erste Swiss Fintech & Digitization Day mit Bundespräsident Schneider-Ammann statt. Hierfür konnte der SFS nicht nur die Vertreter der Fintechszene gewinnen, sondern mit der Schweizerischen Bankiervereinigung als Co-Veranstalterin auch die Vertreter der Banken mit ins Boot holen.
Hohe Ansprüche
Die Vereinigung Swiss Finance Startups hat sich dem Ziel verschrieben, die Schweiz zu einem führenden Fintech-Hub in der Welt zu machen und gleichzeitig ein gründerfreundliches Ökosystem zu fördern, das Startups und Innovatoren anzieht. SFS war der erste Fintech-Verband im Land und zählt mittlerweile über 80 Startup-Mitglieder.
Im Vorstand von SFS sind weiterhin die Gründungsmitglieder Urs Häusler (DealMarket), Gian Reto à Porta (Contovista) und Thomas Brändle (Run my Accounts) und Christina Kehl.