Spitzenvertreter des Schweizer Finanzplatzes treffen diese Woche hochrangige Banken- und Behördenvertreter Chinas. Dabei geht es um den Renminbi-Hub. Die Schweiz will sich mit der Schützenhilfe Chinas aber auch der einflussreichen G20-Gruppe annähern.

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Nur eine Woche nach dem verheerenden Crash an den chinesischen Börsen eröffnet eine offizielle Schweizer Delegation eine neue Runde im so genannten Finanz-Dialog mit Peking.

Am 1. und 2. September sitzen sich dabei hochrängige Behördenvertreter beider Länder gegenüber, während tags darauf die Bankenverbände des jeweiligen Landes sowie Vertreter von Grossbanken beider Seiten zusammenkommen, wie ein Sprecher des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen (SIF) entsprechende Informationen von finews.ch bestätigte.

Hochkarätige Mannschaft

Die Schweizer Delegation, bestehend aus Vertreten des SIF, der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), der Finma und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wird von SIF-Vizedirektor Alexander Karrer angeführt, der für seinen Vorgesetzten Jacques de Watteville einspringt. De Watteville weilt nach seiner Ernennung zum EU-Chefunterhändler in Brüssel. Mit von der Partie ist auch SBVg-Präsident Patrick Odier, der als Initiant des so genannten Renminbi-Hubs gilt.

Dabei handelt es sich um eine Transaktions-Plattform, über welche mit der chinesischen Währung, die bis heute nicht frei konvertierbar ist, Handelsgeschäfte abgewickelt werden könnten. Das würde zahlreiche Geschäfte für die Wirtschaft erleichtern. Gleichzeitig könnten so auch neue Finanzprodukte entwickelt werden und wären besser handelbar.

Premiere für die Chinesen

Verknüpft mit dem geplanten Renminbi-Hub ist der Plan, wonach ein chinesisches Finanzinstitut, konkret ist es die China Construction Bank (CCB), von der Finma eine Lizenz erhalten soll, um aus der Schweiz heraus tätig zu werden.

Angeblich geriet der Bewilligungsprozess für dieses ambitiöse, für den Schweizer Finanzplatz jedoch sehr wichtige Vorhaben in den vergangenen Wochen und Monaten etwas ins Stocken; umso mehr erhoffen sich die Teilnehmer am Finanz-Dialog in Peking, dass es nun zum Durchbruch kommt.

Wie es heisst, soll das Gesuch jetzt von der Finma bewilligt werden. Aus diplomatischen Gründen sei es jedoch der chinesischen Seite überlassen, diese Premiere in den Finanzbeziehungen der beiden Länder als erste zu vermelden.

Taktieren um die G20

Ein witeres Thema an dem Treffen ist die Politik der beiden Länder innerhalb des Internationalen Währungsfonds (IWF) und des Financial Stability Boards (FSB). Dort geht es darum, dass China und die Schweiz ihre Positionen wo möglich aufeinander abstimmen.

Das eigentlich delikate Traktandum sind indessen die G-20-Gespräche – insbesondere vor dem Hintergrund, dass China die Gruppe der 20 mächtigsten Wirtschaftsnationen nächstes Jahr präsidieren wird. Unter diesen Prämissen will die Schweizer Delegation in Peking nun sondieren, ob sie als Gast oder sogar als Mitglied einer Arbeitsgruppe allenfalls Zutritt zu diesem erlesenen und einflussreichen Kreis erlangen könnte, wie Recherchen von finews.ch ergaben.