Der Nimbus des Schweizer Finanzplatzes hat gefährliche Nebenwirkungen: Cyberkriminelle zielen besonders intensiv auf hiesige Bankdaten ab.
Wenn Sie in der Schweiz Bank-, Online-Shop- und E-Payment nutzen, so werden Sie um 45 Prozent häufiger via Phishing attackiert als im weltweiten Durchschnitt. Dies meldet das internationale IT-Sicherheitsunternehmen Kapersky Kaspersky Lab.
Laut dem Report «Financial cyber threats in 2013» wurden 2013 fast ein Drittel der weltweiten Phishing-Attacken im Namen von Banken, Online-Shops oder E-Payment-Systemen durchgeführt. In der Schweiz beträgt dieser Wert knapp 46 Prozent.
Das Hauptziel sind Schweizer Bankkunden: Auf sie entfallen 40 Prozent der Phishing-Angriffe im Finanzbereich; 3,7 Prozent der finanzdatenmotivierten Phishing-Angriffe richteten sich gegen Online-Shops und 2,2 Prozent gegen E-Payment-Systeme.
Schweizer sind beliebte Mac-Phishing-Opfer
Phishing erfolgt nach wie vor über das alte Muster: Cyberkriminelle stehlen vertrauliche Nutzerdaten über gefälschte Webseiten, die eine legitime Internetressource imitieren. Im Gegensatz zu klassischer Malware, die für bestimmte Betriebssysteme entwickelt wurde, werden beim Phishing plattformübergreifend alle Geräte attackiert, die auf Webseiten zugreifen können – egal ob Windows, Mac oder Android. Gelangen Cyberkriminelle mittels Phishing an Online-Banking- oder -Shopping-Passwörter, haben sie freien Zugang zu den betroffenen Accounts.
Kaspersky Lab hat für einmal auch Phishing-Attacken untersucht, die sich speziell gegen Mac-Nutzer gerichtet haben. Davon kamen im Mess-Zeitraum November bis Dezember 2013 fast die Hälfte der Anwender aus den USA (47,5 Prozent). Deutschland folgt auf dem zweiten Platz (11,5 Prozent) und Großbritannien mit 5,5 Prozent auf Rang drei. Mit 5,1 Prozent liegt die Schweiz im Welt-Ranking der am häufigsten attackierten Mac-Phishing-Opfer auf dem vierten Rang.
Die beliebtesten Ziele für Phising-Angriffe
Zahlen für 2013 — Quelle: Kaspersky Lab