Schweizer Finanzinstitute setzen auf KI

Laut einer Umfrage unter rund 400 Schweizer Finanzinstituten nutzen bereits jetzt rund die Hälfte künstliche Intelligenz (KI) in ihrer täglichen Arbeit. In den nächsten Jahren dürfte der Anteil deutlich wachsen.

Gemäss der Finma-Umfrage setzen rund 50 Prozent der befragten Institute KI ein oder haben erste Anwendungen in Entwicklung, heisst es in einer Mitteilung der Finanzmarktaufsicht.

Weitere 25 Prozent planen den Einsatz in den nächsten drei Jahren. Im Durchschnitt haben die Befragten rund fünf Anwendungen im Einsatz und neun in Entwicklung.

Zudem würden grössere Unternehmen tendenziell mehr Anwendungen einsetzten als kleine. 91 Prozent der Befragten, die KI einsetzen, nutzen auch generative KI wie neuere Chatbots.

Dabei verweist die Finma darauf, dass damit auch die Abhängigkeit von BigTech-Anbietern steigt. Die meisten Institute würden nicht nur auf eigene Entwicklungen setzen, sondern nutzen zusätzlich externe Dienstleister.

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(Grafik: Finma)

Kleinere Institute setzen häufig ausschliesslich auf extern entwickelte Anwendungen. Auf Outsourcing-Risiken hatte die Finma in ihrem Risikomonitor 2024 hingewiesen. «Die Auslagerung kritischer Funktionen an Drittanbieter bleibt eine zentrale Quelle für operationelle Risiken im Finanzsektor», heisst es.

Den Einsatz von KI haben etwa 50 Prozent der Institute in eine explizite KI-Strategie eingebunden. Bei der Anwendung bestehender Governance-Frameworks würden viele auf Datenschutz, IT- und Cybersicherheit, Datenmanagement sowie Enterprise Risk Management setzen. Die Themen Datenqualität, Datenschutz und Erklärbarkeit hätten mit Blick auf die Risiken die höchste Priorität. Zudem werde auf Risiken bei der Datensicherheit, mangelnde Korrektheit und Risiken im Outsourcing verstärkt geachtet.

Gleiches Geschäft, Risiken und Regeln

Die Finma gewährleiste durch eine transparente und technologieneutrale Bewilligungs- und Aufsichtstätigkeit, dass die Nutzung neuer und innovativer Technologien auf dem Schweizer Finanzmarkt im Einklang mit dem regulatorischen Rahmen erfolgt, betont die Behörde weiter. Dabei gelte der Ansatz: «Same business, same risks, same rules.»

Mit der Umfrage wolle man die Entwicklung der Nutzung sowie die Governance und das Risikomanagement von KI verfolgen, um einen risikoorientierten Aufsichtsansatz sicherzustellen.

Bei der zwischen Ende November 2024 bis Mitte Januar 2025 durchgeführten Umfrage wurden rund 400 bewilligte Banken und Wertpapierhäuser, Versicherungen und Versicherungsvermittler, Fondsleitungen, Verwalter von Kollektivvermögen sowie Finanzmarktinfrastrukturen befragt.