Die China Construction Bank vereinfacht den Zahlungsverkehr für Schweizer China-Reisende. Zudem entwickelt sich der Renminbi-Hub in eine unerwartete Richtung. 

Mit viel Pomp und Prominenz wurde die Eröffnung der Niederlassung der China Construction Bank in Zürich im Januar 2016 gefeiert: Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank, hielt eine Rede. UBS-Präsident Axel Weber wurde unter den Gästen ausgemacht genauso wie Credit Suisse-CEO Tidjane Thiam, Vontobel-CEO Zeno Staub und Swiss Life-Präsident Rolf Dörig sowie Xu Jinghu, Chinas Botschafter in der Schweiz. 

Danach wurde es ruhiger um den Schweizer Renminbi-Hub. Nun macht die China Construction Bank mit der Lancierung eines neues Zahlungssystems auf sich aufmerksam. 

Vergleichbar mit einer Prepaid-Karte

Das Ziel: Zahlungen für China-Reisende zu vereinfachen. Analog einer Prepaid-Karte können RMB durch die Zusammenarbeit der CCB Zurich Branch mit Fiat24 direkt auf eine durch Fiat 24 ausgegebene Visa-Karte geladen werden. Kunden können ihr RMB-Guthaben auf die Karte laden und in RMB wechseln, bevor sie nach China reisen. 

Der Vorteil: Kunden müssen bei der Transaktion nicht mehr die Wechselkurse beachten. Zudem kann die Karte mit allen populären Apps in China wie Alipay, Wechat pay verbunden werden. Zudem sind für ausländische Besucher problemlos QR-Zahlung in China möglich; die Zahlung wird direkt durch Abbuchung vom RMB-Konto des Karteninhabers über QR-Scanning in China abgewickelt. Zudem entfallen zusätzliche Kosten für die Bearbeitung durch Dritte durch die Verwendung von Visa/Master Card; derzeit machen diese rund 3 Prozent für Transaktionen über 200 RMB mit Alipay und WeChat Pay aus.  

Lancierung im vierten Quartal

Die Zürcher Niederlassung der China Construction Bank wird das neue Payment-System im Verlaufe des vierten Quartals lancieren. Firmenkunden werden zum Teil schon vorab bedient. 

Mit der Neuerung will das Finanzhaus seine Funktion als Türöffner unterstreichen. «Schweizer Firmen verfügen über gute Technologien. Damit sie aber weiterwachsen können, brauchen sie den Zugang zu Märkten wie China. Wir helfen ihnen dabei», sagt Weiyun Gong, der General Manager des Zürich-Offices im Gespräch mit finews.ch.  

Zürich bei den drei führenden internationalen Standorten

Die Befürchtungen, die bei der Eröffnung des Büros in Zürich geäussert wurden, dass der Hub in erster Linie chinesischen Firmen nutzen würde, um Zugang zum Schweizer Markt zu erhalten, haben sich nicht bewahrheitet. Laut Weiyun Gong sind es vor allem Schweizer Firmen, die den Kontakt zur Chinese Construction Bank suchen. 

Der Schweizer Standort hat sich denn auch innerhalb der Bank erfolgreich entwickelt. «Zürich gehört in diesem Jahr gemessen am Gewinnwachstum zu den drei führenden internationalen Standorten in unserer Bankengruppe», sagt Weiyun Gong.