Die UBS muss mit der Integration der Credit Suisse die Kosten senken. Das bekommt auch die IT-Abteilung der einstigen Rivalin zu spüren. Der Einschnitt beim Stellenetat ist dabei nur eine Massnahme.
Das Ziel ist klar: Bis Ende 2026 will die UBS jährliche Kosten von 13 Milliarden Dollar einsparen. Die bisherigen Anstrengungen sind durchaus von Erfolg gekrönt.
Wie die neue Grossbank bei der Präsentation des Quartalsergebnisses Anfang Mai 2024 mitteilte, konnte sie in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres zusätzliche Kosteneinsparungen von brutto 1 Milliarde Dollar erzielen. Damit belaufen sich auf kombinierter Basis die annualisierten Kosteneinsparungen auf 5 Milliarden Dollar gegenüber dem Geschäftsjahr 2022.
Ausgelagerte Stellen wieder integrieren
Die UBS befindet sich also auf Kurs. Rund 40 Prozent des Weges hat sie bereits zurückgelegt. Bis Ende Jahr sollen weitere Einsparungen von 1,5 Milliarden Dollar hinzukommen. Dies täuscht aber nicht darüber hinweg, dass es weitere Anstrengungen braucht.
Wie die «Netzwoche» berichtet, wird nun auch bei der IT der Rotstift angesetzt. So soll ein Stellenabbau unvermeidlich sein. Ziel müsse es jedoch sein, zitiert das Onlinemagazin UBS-Chef Sergio Ermotti, so viele der ausgelagerten Stellen wie möglich wieder zu integrieren.
Nur gerade 10 Prozent der Anwendungen werden übernommen
Noch drastischer dürfte der Integrationsprozess bei der Übernahme des IT-Systems der Credit Suisse (CS) ausfallen; das Einsparpotenzial bei der IT-Infrastruktur wird auf rund 20 Prozent beziffert. So will die UBS laut Ermotti nur gerade 10 Prozent der 3'000 Anwendungen ihrer einstigen Konkurrentin behalten, darunter das Betriebsmodell. Neben Kosteneinsparungen sollen mit diesem Schritt auch die IT-Risiken gemindert werden.
Die CS-Kunden werden also auf die Systeme der UBS transferiert. In diesem Zusammenhang werde die Bank darauf achten, so, die Netzwoche weiter, nur die notwendigen Daten zu migrieren, um die Komplexität und die Risiken nicht zu erhöhen.