Auch Santander hat die Gunst der Stunde gewittert und Kräfte von der Credit Suisse angeheuert. Doch damit hat sich die spanische Grossbank möglicherweise ein Problem eingebrockt.
Während die UBS das Investmentbanking der Credit Suisse (CS) eindampft, planen andere europäische Häuser just in diesem Geschäft die Expansion. So die spanische Grossbank Santander, die an der Wallstreet in New York bis zu 150 neue Kräfte eingestellt hat.
Nur unangenehme Lösungen
Darunter sollen sich auch zahlreiche Ehemalige der CS finden, was das Institut wohl vor einem Dilemma stellt: Wie der in der Branche beachtete Instagram-Account «Litquidity» jüngst festhielt, verdienten selbst Jungbankerinnen und -banker beim Schweizer Haus deutlich mehr als ihre neuen Kollegen bei Santander.
Für die neue Arbeitgeberin gibt es für die Problematik nur unangenehme Lösungen. Entweder, Santander zahlt die Ehemaligen der CS deutlich besser und riskiert damit Zoff mit der eigenen Mannschaft. Oder aber, sie handelt die neuen Mitarbeitenden beim Lohn herunter.
Jahrelanger Rechtsstreit
Aber auch das birgt Risiken, wie sich prominent am Beispiel des einstigen UBS-Investmentbank-Chefs und heutigen Unicredit-CEO Andrea Orcel zeigt. Im Jahr 2019 hatte Santander überraschend entschieden, die geplante Ernennung Orcels zum Konzernchef fallen zu lassen. Dies, weil man sich (zumindest vordergründig) nicht auf ein Gehaltspaket einigen konnte.
Was folgte, war ein jahrelanger Rechtsstreit, der die Spanier am Ende doch noch Millionen kostete.