Die UBS übernimmt mit der Credit Suisse auch das Debakel um die geschlossenen Greensill-Fonds. Im vergangenen Juni wurden nun weitere Hunderte Millionen Dollar für die Rückzahlung bereit gemacht.
Aus den im Frühling 2021 zwangsweise geschlossenen Greensill-Fonds der Credit Suisse (CS) sind per 7. Juni rund 200 Millionen Dollar an die Kunden zurückgeflossen, wie finews.ch bereits bereichtete. Per Ende Juni konnten nun weitere 400 Millionen Dollar an Fondspositionen in Cash umgemünzt werden; sie harren ebenfalls der Rückzahlung. Dies geht aus einem Update des Fondsarms der CS (CSAM) hervor.
Im Debakel um die Fonds, das jüngsten Medienberichten zufolge auch Sanktionen gegen ehemalige Führungspersonen der Bank zur Folge haben könnte, sind damit 7 Milliarden der ursprünglich gut 10 Milliarden an ausstehenden Kundenvermögen zurückgeführt worden (siehe Grafik unten).
Sanjeev Gupta begleicht australische Schulden
Auch beim übrig bleibenden Viertel an blockierten Fondsvermögen konnte die Sparte CSAM, die nun integraler Teil der UBS ist, im Juni einige Fortschritte verzeichnen. So zahlte das Konglomerat GFG Alliance des indisch-britischen Stahlmagnaten Sanjeev Gupta zum Monatesende sämtliche ausstehenden Schulden seiner australischen Unternehmen an die CS-Greensill-Fonds zurück.
Ebenfalls wurde im Juni mit dem US-Bergbaukonzern Bluestone ein Stillhalte-Abkommen unterzeichnet, in dessen Zuge die säumige Bluestone ebenfalls regelmässige Rückzahlungen an die Fonds leistet.
(Grafik: CSAM)
4 Milliarden Dollar an zusätzlichen Rückstellungen
Die Zahlstelle bei der Vermögens-Rückführung ist nun aber eigentlich die UBS. Die Grossbank hat beim Takeover der CS auch deren Rechtsfälle übernommen; das Greensill-Debakel ist unter anderem Gegenstand von Sammelklagen in Amerika. Die UBS hat mit Blick auf das juristische Erbe der CS zusätzliche Rückstellungen für Rechtsrisiken im Umfang von 4 Milliarden Dollar vorgenommen.