Zusammen mit dem Investment-Zweig einer chinesischen Grossbank hat die UBS in der fernöstlichen Finanzmetropole erstmals eine vollständig digitalisierte Schuldverschreibung auf der Ethereum-Blockchain emittiert.
Die Investmentbanking-Abteilung der Bank of China (BOCI) hat in Hongkong Neuland betreten, indem sie eine vollständig digitalisierte strukturierte Schuldverschreibung über 200 Millionen Yuan (28 Millionen Dollar) herausgegeben hat.
Es ist die erste Emission eines tokenisierten Wertpapiers durch ein chinesisches Finanzinstitut in der Region. Mit an Bord: die Schweizer Grossbank UBS.
Langfristige Partnerschaft
Das Wertpapier wurde von der UBS aufgelegt und ihren Kunden im gesamten asiatisch-pazifischen Raum zugeteilt. Dies markiere eine langfristige Partnerschaft zwischen BOCI und der UBS im Bereich digitaler strukturierter Anleihen, unterstreicht das Schweizer Kreditinstitut in einer Medienmitteilung.
Zuvor hatte die UBS im Dezember 2022 eine tokenisierte festverzinsliche Anleihe in Höhe von 50 Millionen Dollar nach englischem und Schweizer Recht unter Verwendung einer regulierten Blockchain emittiert.
Tokenisierungsdienstleistungen werden ausgebaut
Die Transaktion mit der BOCI ist das erste Produkt dieser Art im asiatisch-pazifischen Raum, das nach Hongkonger und Schweizer Recht konstituiert und auf der Ethereum-Blockchain tokenisiert wurde. Damit seien regulierte Wertpapiere erfolgreich auf einer öffentlichen Blockchain eingeführt worden, betont die UBS .
Das Schweizer Kredithaus baue seine Tokenisierungsdienstleistungen über «UBS Tokenize» in den Bereichen strukturierte Produkte, festverzinsliche Wertpapiere und Repo-Finanzierung weiter aus, heisst es. Aurelian Troendle, Global Head of MTN Trading bei UBS, betont zudem «das wachsende Interesse asiatischer Kunden an vollständig regulierten digitalen Anlageprodukten».
Aufstrebender Krypto-Hub
Während die Volksrepublik China fast ein halbes Jahrzehnt lang eine harte Haltung gegenüber Kryptowährungen eingenommen hat, fördert Hongkong die Krypto-Industrie. Die Sonderverwaltungszone positioniert sich als aufstrebendes Krypto-Zentrum. Am 1. Juni traten neue Richtlinien für virtuelle Vermögenswerte in Kraft, und die Regulierungsbehörden nehmen Anträge auf Lizenzen für Krypto-Handelsplattformen entgegen.
Hongkong dürfte vor allem auf das enorme chinesische Vermögen abzielen, das zum Teil durch die Metropole fliesst. Branchenexperten gehen auch davon aus, dass der anhaltende regulatorische Druck in den USA dazu führen könnte, dass sich Krypto-Unternehmen nach alternativen Drehkreuzen wie Hongkong umsehen.