Im ersten Quartal 2023 war die Nachfrage nach Gold insgesamt rückläufig. Der Bedarf nach Münzen und Barren stieg jedoch an.
Der Goldmarkt zeigt ein gemischtes Bild. Die weltweite Nachfrage ist im ersten Quartal stark zurückgegangen, wie aus den jüngsten Daten des Branchenverbandes «World Gold Council» hervorgeht. In den ersten drei Monaten des Jahres betrug die weltweite Goldnachfrage insgesamt 1’080,8 Tonnen, was einem Rückgang von 13 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht.
Barren und Münzen in der Schweiz gefragt
Die Nachfrage nach Anlageprodukten wie Münzen und Barren stieg hingegen um 5 Prozent auf 302,4 Tonnen, wie der Schweizer Goldhändler Philoro in einer Medienmitteilung vom Freitag schreibt. Unter den Ländern mit der höchsten Nachfrage nach Barren und Münzen liegt die Schweiz mit 10,8 Tonnen an achter Stelle. Spitzenreiter ist China mit 65,9 Tonnen, gefolgt von der Türkei und Indien.
«Sowohl bei den Käufen als auch bei den Verkäufen blicken die Edelmetallhändler auf ein Rekordquartal zurück», sagt Christian Brenner, CEO von Philoro Schweiz. Auch wenn die Anzahl der Transaktionen im ersten Quartal 2023 leicht rückläufig war, konnte dies durch den Verkauf grösserer Stückelungen kompensiert werden, heisst es.
Zentralbanken stocken weiter auf
Vor dem Hintergrund der anhaltend hohen Inflation, des schwachen Dollars und der Bankenkrise sei Gold «der sichere Hafen für Anleger», so Brenner. In diesem Jahr führe kein Weg an dem gelben Edelmetall vorbei, ist der Goldexperte überzeugt. Aktuell kostet die Feinunze Gold gut 2037 Dollar, rund 11,8 Prozent mehr als zu Jahresbeginn. Damit notiert die Feinunze in der Nähe ihres Jahreshochs, zuletzt vor allem getrieben von den jüngsten Banken-Turbulenzen in den USA.
Auch die Zentralbanken haben den Goldmarkt nach Angaben des WGC weiter gestützt. Die Notenbanken traten weiterhin als eifrige und engagierte Käufer auf und fügten den weltweiten Goldreserven 228 Tonnen hinzu. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr beträgt 176 Prozent.
Edelmarktexperten gehen davon aus, dass die Zentralbanken in diesem Jahr insgesamt Nettokäufer von Gold sein werden. Die Nachfrage dürfte das Rekordniveau des Vorjahres zwar nicht übertreffen, aber robust bleiben.