Die Grossaktionärin Harris Associates hat ihren Anteil an der Credit Suisse signifikant aufgebaut. So scheint es jedenfalls auf den ersten Blick.
Der amerikanische Finanzinvestor Harris Associates hat seinen Anteil an der Credit Suisse (CS) per Ende Juli auf 10,1 Prozent ausgebaut. Dies ist regulatorischen Angaben in den USA zu entnehmen. Lange hat die Fondsgesellschaft gut 5 Prozent an der zweitgrössten Schweizer Bank gehalten.
Damit geht die Grossaktionärin scheinbar «All in» bei der krisengeschüttelten Bank. Wie Harris-Investmentchef David Herro aber am Donnerstag gegenüber der Börsenzeitung «Finanz und Wirtschaft» (Artikel bezahlpflichtig) ausführte, hat die Zunahme der Position mit einer veränderten Berichtspraxis zu tun. Manche Kunden von Harris Associates hätten ihre CS-Beteiligung bisher eigenständig bekanntgegeben. Nun würden die Anteile zusammengefasst gemeldet.
Damit hält die Investmentfirma auf dem Papier nun doppelt so viele CS-Papiere wie die zweitgrösste Aktionärin, der Staatsfond von Katar QIA.
Trotz allem treu?
Die Grossaktionärin ist seinerzeit nach dem Platzen der Internetblase erstmals bei der CS eingestiegen und hat der Bank seither die Treue gehalten; allein in den vergangenen fünf Jahren haben sich dabei für die Eignerin mehr als 60 Prozent an Buchwert in Luft aufgelöst.
Vergangenen Juni erklärten die Amerikaner plötzlich, einem Verkauf der Schweizer Grossbank nicht mehr abgeneigt zu sein. Ein Grund zum Abscheid nehmen ist die für Herro & Co offensichtlich nicht.