Der erfolgreichste Krypto-Unternehmer der Schweiz geht auch im Privaten grossen Projekten nach. Auf den Spatenstich seines Schlosses in Zug soll für Niklas Nikolajsen bald die hiesige Staatsbürgerschaft folgen.
Am 14. Dezember war im St. Karlshof in Zug Spatenstich – mit einer vergoldeten Schaufel (Bild unten). Das passt: Eigentümer Niklas Nikolajsen lässt sich die Renovation des auch als Salesianum bekannten Anwesens einiges kosten. Wie der Gründer und Präsident des ebenfalls in Zug beheimateten Krypto-Brokers Bitcoin Suisse in einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform Facebook mitteilte, werden die Arbeiten mindestens 35 Millionen Dollar verschlingen und zwei Jahre in Anspruch nehmen.
Geplant ist, den Komplex im Glanz der Belle Epoque um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert neu erstrahlen zu lassen. An Weihnachten 2022 plant Nikolajsen dann, mit seiner Familie (Bild ganz unten) einzuziehen.
(Bild: zvg)
Auf nordischen Nachnamen verzichten
Bis dahin könnte der Fintech-Unternehmer bereits sein nächstes privates Grossprojekt umgesetzt haben: Er will mit seiner Familie die Schweizer Staatsbürgerschaft erlangen. Der gebürtige Däne plant im Anschluss, auch auf seinen nordischen Nachnamen zu verzichten. An dessen Stelle soll das an einen Adelstitel gemahnende «von Karlhof» treten, wie er selbstbewusst erklärte.
Nikolajsen hatte Bitcoin Suisse 2013 in einem Zuger Hinterzimmer gegründet. Für die Vergabe des Schweizer Bürgerrechts gilt momentan eine Niederlassung-Frist von zwölf Jahren, so lange wie nirgendwo in Europa.
(Bild: zvg)
Die grossartigsten 1.-August-Feiern
Doch Nikolajsen ist offensichtlich guten Mutes. Er kündete ebenfalls an, in den Hallen des St. Karlshofs die grossartigsten 1.-August-Feierlichkeiten des Landes auszurichten – «so lange ich lebe». Dabei erinnert der Schweizer in spe an die besondere nationale Bedeutung des Baus: Alberich Zwyssig, der Bruder des damaligen Besitzers, flüchtete in den 1840er-Jahren an den St. Karlshof und schrieb dort den Schweizerpsalm, die heutige Nationalhymne der Schweiz.
Ein schöne Feier könnte sich Nikolajsen zweifellos leisten. Der Krypto-Millionär gründete 2018 sein eigenes Family Office Nikolajsen Capital, aus dessen Topf nun auch die Renovation gespiesen wird.
Börsengang geplant
Der Reichtum ist digital: Als Privatmann hatte Nikolajsen nach eigenen Angaben schon in die wichtigste Kryptowärhung Bitcoin investiert, als diese noch wie Tauschware gehandelt wurde. Bei 77 Cent stieg er dann erstmals in grösserem Stil in die digitale Devise ein. 2020 erreicht die wichtigste Kryptowährung ein Rekordhoch von 20’000 Dollar.
Die diesjährige Hausse von Token und Coins befeuerten auch das Geschäft von Bitcoin Suisse. Der Zuger Broker plant für 2021 die Ausgabe einer eigenen Kryptoaktie und hofft auf eine Banklizenz in der Schweiz und Liechtenstein. Mittelfristig ist auch ein konventioneller Börsengang des Fintechs geplant, das eine Milliarden-Bewertung anpeilt.