An der Spitze des Regtechs KYC Spider sorgt Miki Vayloyan für Aufsehen. Stellt sie bald den bekannten Bitcoin-Suisse-Chef Arthur Vayloyan in den Schatten?

Vayloyan ist im Swiss Banking kein verbreiteter Nachname. Aber einer mit Klang. Da ist Arthur Vayloyan (Bild unten), seit 25 Jahren in der Finanzindustrie unterwegs und einst in hoher Position bei der Credit Suisse (CS) und der Zürcher Falcon Private Bank. Er gilt als einer der profiliertesten Innovatoren im Metier: Seit zwei Jahren führt der Ex-Banker als CEO den Broker Bitcoin Suisse, das grösste Unternehmen im Zuger «Crypto Valley».

Doch Arthur ist nicht mehr der einzige Vayloyan, der in Fintech-Kreisen von sich reden macht. Ins Scheinwerferlicht rückte jüngst auch seine Nichte Miki Vayloyan, die Chefin des mit der Finanzbranche eng verbundenen Regtechs KYC Spider. Das Online-Portal «Fintechnews.ch» rechnete sie zu den sieben Fintech-CEO, von denen 2020 Grosses erwartet wird.

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Im Dienst der Branchenriesen

Zu recht? KYC Spider in Zug ist ein vierköpfiges Kleinunternehmen, das nach eigenen Angaben profitabel arbeitet, aber bisher kaum ins Rampenlicht drängte. Zudem operiert das Startup, das die Überprüfung und das Onboarding von Kunden, die Generierung von Compliance-Formularen sowie die Datenablage digitalisiert, unter Riesen.

Dow Jones, Refinitiv und Lexis Nexis, allesamt aus den USA, sind Akteure im Feld, in dem auch Miki Vayloyan unterwegs ist – für Lexis Nexis leitete bis Anfang letzten Jahres den Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Doch Chefin Vayloyan hat eine klare Vorstellung davon, wie sich KYC Spider von den übermächtigen Wettbewerbern abhebt.

Alle Server in der Schweiz

«Wir sind ein Schweizer Unternehmen,» sagt sie zu finews.ch, «unsere Server stehen ausschliesslich in der Schweiz». Für die Kundschaft – zumeist hiesige Finanzintermediäre sowie Firmen der Exportwirtschaft – ein wichtiges Argument, sagt die Expertin für digitale Geschäftsmodelle. Ebenfalls zu punkten sucht die Firma mit Nutzerfreundlichkeit. Angestrebt wird lau der CEO eine ganzheitliche Compliance-Lösung, möglichst viele Identifikationen sollen über dasselbe Interface erreicht werden.

Nach der 2018 erfolgten Neuausrichtung der 2003 aus dem ETH-Spinoff Eurospider hervorgegangen Firma stellt Vayloyan nun die Weichen für die Zukunft. Schwerpunkt werden Angebote im Blockchain-Bereich sein, wo die Identifikation von Drittpersonen bei den Regulatoren immer mehr an Bedeutung gewinnt. Auch geographisch könnte KYC wachsen, sagt sie, und dabei die eigene Plattform mit Kunden und strategischen Partnern weiterentwickeln.

Krypto-Staranwalt als Präsident

A propos Partner: geradezu eindrücklich ist die Vernetzung von KYC Spider innerhalb der hiesigen Finanz- und Fintechbranche. Als Präsident des Regtechs amtet Luka Müller-Studer, seines Zeichens Partner der Wirtschaftskanzlei MME und einer der einflussreichsten Juristen am Schweizer Blockchain-Hub. Zur Kundschaft zählen neben ungenannten Banken auch der Digital-Zahlungsanbieter Yapeal, das Krypto-Urgestein Lykke – und Bitcoin Suisse.

Letztere Grösse sei lange vor ihrem Antritt als CEO Kunde von KYC Spider gewesen, sagt Vayloyan. Ist es Zufall, dass die Familie Vayloyan gleich zwei Fintech-CEO zählt? «In der Familie gibt es starke Persönlichkeiten», erklärt sie. Und zum Bitcoin-Suisse-CEO sagt Miki Vayloyan: «Er ist ein geschätztes Mitglied unserer Familie, und seine Erfolge sind für mich so bewundernswert wie verdient.»