3. Bargeld-Hort

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Die Inflation ist tief, die Zinsen für hohe Vermögen sind sogar negativ. Kein Wunder also, dass Bargeld an Attraktivität gewinnt. Zentralbanken weltweit haben noch nie so viele Banknoten herausgegeben wie jetzt, wie das «Wall Street Journal» diesen Monat schrieb. 

Ein Grund für das Anhäufen privater Cash-Reserven ist die Angst vor einem Zusammenbruch des Wirtschaftssystems. So stieg die Nachfrage nach Franken-Noten um das Jahr 2000, als der Euro eingeführt wurde, der Jahrtausendwechsel den Leuten Angst machte und sich kurz darauf durch die Anschläge vom 11. September 2001 die geopolitische Lage anspannte. Der Effekt – zusätzlich vereinfacht durch die handlichen 1’000-Franken-Noten – verstärkte sich mit der Finanzkrise erneut. 

Das Problematische an dieser Entwicklung ist, dass die Lenker der Wirtschaft nicht wissen, was mit dem Geld passiert. Damit fehlt die Kontrolle über ein Element der Geldpolitik, mit der sich Thomas Jordan, Christine Lagarde und ihre Kollegen ohnehin immer weiter in unbekanntes Terrain vorwagen.