Innerhalb der krisengeschüttelten Deutschen Bank hat die Vermögensverwaltung die Lizenz zum Ausbau. Jüngst nun wieder auf Kosten der Schweizer Konkurrenz in Nahost.
Das Wealth Management der Deutschen Bank hat im Geschäft mit schwerreichen Kunden aus Nahost aufgestockt: Wie einer Mitteilung der grössten Bank im nördlichen Nachbarland vom Mittwoch zu entnehmen war, hat das Institut an den Standorten Dubai, Manama, Genf und London Personal hinzu geholt. Demnach stossen insgesamt sechs teils sehr erfahrene Kundenberater zum Institut.
Bei der CS spezialisiert auf reiche Saudis
Zu diesen Veteranen zählt Omar Abdullah Abouzeid, der von Dubai aus superreiche Saudis betreuen wird. Zuvor war er dort für die Credit Suisse (CS) tätig gewesen, die inzwischen über eine Banklizenz im saudischen Königreich verfügt. Von Genf aus betreut zudem Ahmed Hammouda dieselbe Klientel «offshore» und leitet den zuständigen Desk in der Rhonestadt. Er wechselte schon vor einigen Monaten von der CS herüber, wo er zuletzt den ägyptischen Markt verantwortet hatte.
Damit zeigt sich erneut, dass sich die deutschen Private Banker mit Vorliebe bei der Schweizer Konkurrenz bedienen. Sinnigerweise ist nun auch ein ehemaliger CS-Manager fürs Business zuständig: Die Deutsche Bank hat Claudio de Sanctis Anfang November zum Leiter der Vermögensverwaltung ernannt.
Bären auf dem Sprung
Erfahrung aus dem Swiss Private Banking bringt auch Naushair Malli mit, der zuletzt fürs Zürcher Traditionshaus Julius Bär in London und Luxemburg tätig war. Auch er ist auf die Beratung von Superreichen spezialisiert und wird auf die Staaten am Persischen Golf fokussieren, wie es weiter hiess.
Im Emirat Bahrain hat derweil Murtuz Zamanly die Leitung des dortigen Rep-Office übernommen. Zamanly stiess bereits im vergangenen August vom Vermögensberater Al Masah Capital zu den Deutschbankern. Zwischen 2015 und 2016 war aber auch er für die CS tätig gewesen.
Berater als lachende Dritte
Wie auch finews.ch berichtete, hat die Deutsche Bank den Schweizer Privatbanken bereits in anderen Weltregionen Talente abgeluchst. So wurde im vergangenen Juli der Wechsel eines Italien-Teams von der CS bekannt; letzten August wiederum war zu vernehmen, dass Abhishek Sharma, Ravi Sidhu und Kabir Sharma in Dubai zur Deutschen Bank gestossen waren. Alle drei hatten zuvor reiche Expat-Inder betreut.
Lachende Dritte im Rennen um Kunden und Vermögen sind die Berater. Wie finews.ch recherchierte, kann ein Private Banker auf dem heiss gelaufenen Stellenmarkt Gehälter bis zu 2 Millionen Franken einfordern.