Die Deutsche Bank verfolgt aggressive Wachstumsziele im Private Banking. Nun hat sie bei der Schweizer Julius Bär in Dubai gewildert.
Rund 300 Kundenberater will die Deutsche Bank bis 2021 in ihrer Vermögensverwaltung zusätzlich anstellen. Dies notabene, während sie in anderen Sparten bis zu 18'000 Stellen streicht. Wie das Institut am Dienstag in einer Mail mitteilte, ist es dem ehrgeizigen Wachstumsziel nun wieder ein Stück näher gerückt.
So hat die Grossbank drei Kundenberater in Dubai engagiert, die von dort aus reiche Expat-Inder (so genannte NRI) bedienen.
Weitere Banker folgen
Laut der Mitteilung handelt es sich dabei um Abhishek Sharma, Ravi Sidhu und Kabir Sharma. Sie alle waren zuvor für die Schweizer Privatbank Julius Bär tätig und haben ihren Dienst beim deutschen Konzern bereits angetreten.
Das ist noch nicht alles. Wie es weiter hiess, sollen dem Team zwei weitere Julius-Bär-Banker folgen, die sich derzeit im «gardening leave» beim Zürcher Traditionshaus befinden. Einer davon hielt bei den «Bären» die Position eines Managing Directors.
Mehr als ein Nadelstich
Für Julius Bär ist das wohl mehr als ein Nadelstich. Mit der Übernahme des internationalen Private Banking von Merrill Lynch hat sich das Schweizer Institut eine starke Kompetenz im Geschäft mit reichen Indern aufgebaut und ist als eine der ganz wenigen ausländischen Privatbanken auch auf dem Subkontinent vor Ort.
Diese Position wird nun von den Deutschbankern angegriffen, die Asien ebenfalls als Wachstumsmarkt definiert haben.
Pictet mit Abwerbungen besonders aktiv
Zudem ist Julius Bär in den letzten Monaten wiederholt zum Ziel von Abwerbungen geworden, wobei die Genfer Privatbank Pictet, bei der Ex-Julius-Bär-Chef Boris Collardi Teilhaber ist, sich besonders hervortat.
Zu Pictet wechselte Ende 2018 ein ganzes Nahost-Team unter der Führung von Daniel Savary, das teils auch von Dubai aus arbeitete. Nun erfolgt schon wieder ein Schlag gegen die «Bären» im Emirat.
Italien-Spezialisten der Credit Suisse abgeworben
Derweil scheint die Deutsche Bank eine Vorliebe für Mannschaften aus dem Swiss Private Banking entwickelt zu haben. Vergangenen Juli vermeldete auch finews.ch, dass sich ein 13-köpfiges Team von Italien-Spezialisten der Credit Suisse auf dem Sprung zur deutschen Konkurrentin befindet.