Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam kann sich heute im Erfolg seiner Strategie sonnen. Doch er weiss auch genau, wo er gewinnen kann und wo eben nicht.
Es ist kein offizielles Ziel der Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS), eher ein Traum ihres CEO Tidjane Thiam: «Eine Billion Franken wäre schön», sagte er am Mittwoch an einer Medienkonferenz in Zürich über die Höhe der verwalteten Vermögen im Private Banking «seiner» Bank.
Doch so sehr ihn der Wachstumssprung reizen würde, die dafür notwendige Steigerung um gut 25 Prozent will Thiam trotzdem nicht um jeden Preis. So ist ein erneuter Markteintritt in den USA. wo erwiesenermassen ein enormes Potenzial besteht, zum Beispiel kein Thema.
Keine Chance gegen Platzhirsche
«Wir wollen nicht global sein, wir wollen nicht gross sein, wir wollen einfach die Besten sein», sagte Thiam. «Wo wir uns dem Wettbewerb stellen, wollen wir auch gewinnen. Und das ist nicht in den USA, sondern überall sonst.»
Das klingt insofern vernünftig, als dass es dort – so der CE-CEO – genausowenig jemand mit den lokalen Platzhirschen aufnehmen kann wie hierzulande. Stattdessen setzt die zweitgrösste Schweizer Bank auf ihre Investmentbank unter Jim Amine, die in den USA sehr gezielt Dienstleistungen für superreiche Kunden erbringt, auf die sich die Bank auch weltweit eingeschossen hat.
Nischenprodukte als Alternative
«Wir würden den Leuten sicher nicht empfehlen, es in der Schweiz mit uns in der Vermögensverwaltung aufzunehmen. Wir denken, das wäre eine schlechte Strategie», betonte Thiam. «Aber wenn es jemand versuchen will, darf es gerne tun. Es ist ein sehr attraktiver Markt. Bisher läuft es der Credit Suisse und der UBS ziemlich gut in der Schweiz.»