Mit einem Millionenbetrag finanziert die Credit Suisse eine Stiftung in New York für die nächsten drei Jahre. Diese will ein bewährtes Schweizer Produkt in den USA verbreiten.

Das duale Berufsbildungssystem der Schweiz ist der Exportschlager schlechthin. Vor allem in den USA macht die Berufslehre mit ergänzendem Schulunterricht vielerorts die Runde. Die amerikanische Regierung hat sich in Person von Präsidententochter Ivanka Trump auch schon beim ehemaligen Schweizer Bildungsminister Johann Schneider Ammann über das System erkundigt.

Einen weiteren Beweis für den Wert der dualen Berufsbildung liefert nun die Schweizer Grossbank Credit Suisse. Diese spendet, wie sie in einer Medienmitteilung verkündet, der Stiftung «Here to Here» 1 Million Dollar. Damit unterstützen die in der New Yorker Bronx tätige Stiftung und die CS gemeinsam CareerWise New York (CWNY), ein arbeitgebergeführtes, sich an Studenten richtendes Projekt, das ab diesem Herbst dreijährige Berufslehren für High-School-Absolventen durchführt.

30'000 Dollar Lohn

CS-Präsident Urs Rohner sagt laut der Mitteilung, er freue sich, dass die Berufslehre nun nach New York komme: «Die Credit Suisse hat eine lange Tradition in der Einstellung und Ausbildung von Lehrlingen in der Schweiz und wir kennen den Wert von Lehrlingsausbildungen für Wirtschaft und Gesellschaft aus erster Hand.» Die Credit Suisse bietet, wie die Bank auf Nachfrage von finews.ch bestätigt, selber aber keine Berufslehren in New York an.

Stattdessen sind es Unternehmen wie Amazon, Mastercard, J.P. Morgan und die Bank of America, die ihre Türen demnächst 91 Jugendlichen von 19 High Schools öffnen wollen. Das Projekt lohnt sich für alle Beteiligten: Am Ende der dreijährigen Ausbildung sollen die dann gut ausgebildeten Absolventen die Möglichkeit erhalten, bei ihrem Lehrbetrieb eine Festanstellung zu bekommen. In den drei Jahren werden sie über 30'000 Dollar Salär bekommen, danach soll der Einstiegslohn 40'000 Dollar pro Jahr betragen.

Prominente Gründerin

Die Stiftung Here to Here wurde unter anderem von Judy Dimon, der Unternehmerin und Frau von J.P.-Morgan-Chef Jamie Dimon gegründet. Sie betont in der Mitteilung, die Schweizer Berufslehre könnte in New York und anderswo in den USA einen Wandel herbeiführen: «Wenn ein Ausbildungssystem gut konzipiert, ausgeführt und skaliert ist, trägt es wesentlich dazu bei, die Talent- und Qualifikationslücken auf dem sich schnell verändernden Arbeitsmarkt zu schließen und jungen Menschen wertvolle Erfahrungen zu vermitteln.»

Wilson Ervin, der Vorsitzende der Credit Suisse Americas Foundation, über welche die Grossbank die Spende abwickelt, fügt an: «Da die Wirtschaft schwankt und sich das Tempo der Globalisierung und des technologischen Wandels beschleunigt, sehen wir eine wachsende Zahl junger Menschen, die keinen Zugang zu einer hochwertigen Ausbildung oder einer sinnvollen Beschäftigung haben. Wir sind stolz auf die Partnerschaft mit CWNY, um Schülern, die die Arbeitskräfte der Zukunft sind, gleichzeitig Zugang zu Bildung und Beschäftigung zu ermöglichen.»