Die Schweizerische Nationalbank habe in der Too-big-to-fail-Debatte die besseren Argumente als die UBS, sagt der Bankanalyst des Researchhauses Helvea.
Es ist das gute Recht und die Pflicht des UBS-CEO, Oswald Grübel, die Too-Big-To-Fail-Thematik aus seiner Warte zu behandeln. Peter Thorne, Bankspezialist des schweizerischen Broker- und Researchhauses Helvea, sieht aber die Nationalbank in der Debatte aber im Vorteil.
Die ausländischen Steuerämter profitieren
Die stark geleveragten Geschäfte würden vornehmlich im Ausland getätigt, hält Thorne einem Statement zu Oswald Grübels Interview im Tages-Anzeiger fest. Das heisst aber nichts anderes, als dass Angestellte und Steuerämter im Ausland und nicht die Schweiz vom bisherigen Geschäftsmodell profitieren. Die Schweiz trage nur die Risiken der beiden Grossbankenbilanzen, werde aber dafür kaum belohnt, meint Thorne.
Die Bilanzen von UBS und Credit Suisse wiegen zudem immer noch 4,2-mal das Bruttosozialprodukt der Schweiz auf (Ende 2008 war es 6,2-mal). In Deutschland ist der Faktor 1 und in den USA entsprechen die beiden grössten Institute weniger als einem Drittel des BSP. Für die Niederlande beträgt der Vergleichswert 3,2 und für Grossbritannien 2,3.
«Panikmache kann Unsicherheit nur erhöhen»
Die «Panikmache von Grübel über die TBTF-Vorschläge» könne die Unsicherheiten über die UBS nur erhöhen, sagt der Helvea-Analyst. Thorne bleibt für die UBS-Aktie bei einem «Neutral»-Rating mit einem Kursziel von 18.80 Franken.