Zehn Jahre nachdem die USA mit der UBS-Busse die Jagd auf zahlreiche andere Schweizer Banken eröffnet haben, warten sechs Institute immer noch auf das Verdikt aus Übersee. Die Gründe.
Die Busse gegen die ohnehin gebeutelte UBS erschütterte am 19. Februar 2009 den Finanzplatz. 780 Millionen Dollar musste die Bank auf Geheiss des amerikanischen Justizministeriums (Department of Justice, DoJ) dafür zahlen, dass sie US-Steuerzahlern systematisch beim Verstecken ihrer Vermögen geholfen hatte.
Seitdem hat sich die hiesige Bankenlandschaft grundlegend verändert. Schwarzgeld ist nicht mehr Teil des Geschäftsmodells, das Bankgeheimnis passé.
Sechs Banken warten
Doch für sechs Banken ist der Steuerstreit noch nicht vorbei. Ein Jahrzehnt nach der damaligen Rekordbusse warten folgende Institute immer noch auf eine Lösung des Konflikts mit der amerikanischen Justiz:
- Pictet
- Rahn+Bodmer
- HSBC Schweiz
- Liechtensteinische Landesbank
- Bank Hapoalim
- Mizrahi-Tefahot
Angesichts der vergleichsweise bankenfreundlichen Haltung der Regierung von US-Präsident Donald Trump könnte man glauben, das Interesse beim dortigen Justizdepartement habe nachgelassen. In der zweiten Jahreshälfte 2018 kam es allerdings zu mehreren Verfahrensabschlüssen, wie auch finews.ch berichtete, unter anderm im prominenten Fall Julius Bär.
Keine Veränderung beim DoJ
Die US-Behörden haben denn auch nicht das Interesse verloren. Entsprechend haben die Banken, deren Verfahren länger dauern, weder mehr noch weniger zu befürchten als ihre Konkurrenten.
«Ich habe keine Veränderung in der Herangehensweise des Justizdepartements festgestellt», sagt Florian Jörg, Partner bei der Kanzlei Bratschi in Zürich, der selbst Banken im Steuerstreit beriet und in diversen Verfahren der amerikanischen Behörden Parteien vertritt. «Das DoJ geht einfach die Liste durch.»
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