In Asien und Arabien wirbt die Bankiervereinigung mit den Vorzügen des Schweizer Bankenplatzes. Zuhause sorgt die Aktion aber für Verstimmung, wie Recherchen von finews.ch zeigen.
Im April vor einem Jahr ging die Finanzplatz-Mission der Superlative erstmals über die Bühne. Damals bereisten Vertreter der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), angeführt von Präsident Herbert J. Scheidt, sowie eine hochrangige Delegation aus Bern unter der Führung von Bundesrat Ueli Maurer die Finanzmetropolen Asiens.
In Peking, Schanghai, Hongkong und Singapur trommelte die Truppe kräftig für die eigene Sache: Nämlich die Schweiz als moderne, ausbaufähige und zuverlässige Finanzdrehscheibe für asiatische Unternehmen beliebt zu machen.
In vergangenen Februar folgte die nächste Promotionstour. Diesmal führte die Reise nach Saudiarabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Abermals führten Maurer und Scheidt die Delegation an. Der SBVg-Präsident resümierte damals: «Wir sind dankbar für den Einsatz des Bundesrats und der Behörden für den Finanzplatz Schweiz. Wir haben einen wettbewerbsfähigen Finanzplatz, dessen Zukunft entscheidend von optimalen Rahmenbedingungen abhängt, die wir gemeinsam mit dem Bund gestalten.»
«Substanzielle Summe» gesprochen
Nicht zu knapp waren beide Missionen aber auch den Schweizer Banken geschuldet. Anfang 2017 hatte der Verwaltungsrat der Bankiervereinigung nämlich beschlossen, die «Finanzplatz-Promotion» als ein gemeinsames Projekt von Bund und Privatsektor zu unterstützen. Das Gremium, dem neben Scheidt 18 Vertreter der verschiedenen Bankengruppen des Landes angehören, machte damals eine «substanzielle Summe» locker, wie sich ein Kenner der Verhandlungen erinnert.
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