Die Schweizer Grossbank UBS ist der Platzhirsch im Geschäft mit externen Vermögensverwaltern. Doch nun hat sie ein Team an die liechtensteinische LGT verloren, wie Recherchen von finews.ch ergaben.

Das Geschäft mit externen Vermögensverwaltern (External Asset Managers, EAM) hat bei den Banken in den vergangenen Jahren deutlich an Stellenwert gewonnen; vor allem seit die Regulierungsanforderungen eine massive Herausforderung für diese Finanz-KMU geworden sind. Entsprechend rüsten grösseren Finanzinstitute in dieser Sparte auf.

Wie Recherchen von finews.ch ergaben, haben gleich drei erfahrene Intermediaries-Experten von der UBS zur liechtensteinischen LGT gewechselt: Reto Bügler, Reto Bühler sowie Lukas Weder, wie die LGT am Mittwoch entsprechende Informationen bestätigte. Alle drei seien als Senior Relationship Manager engagiert worden.

Strategische Weiterentwicklung

Markus Werner

Unter der Leitung von Markus Werner (Bild oben) sollen sie das EAM-Geschäft weiterentwickeln. Während Bügler in Vaduz tätig sein wird, bleiben sowohl Bühler als auch Weder in Zürich stationiert.

Für die UBS geht der dreifache Abgang mit einem erheblichen Verlust an Know-how einher. Gemeinsam haben die drei Fachleute fast ein Vierteljahrhundert für die Grossbank in diesem Geschäft gearbeitet.

Reto BueglerBügler (Bild links) leitete während sechs Jahren den Bereich ‹Private Label Funds›, der externen Vermögensverwaltern Anlagelösungen für Fonds unter der eigenen Marke anbietet.

 

Reto BuehlerBühler (Bild links) war zehn Jahre lang als Berater für externe Vermögensverwalter bei der UBS tätig. Davor arbeitete in derselben Position bei der Dresdner Bank sowie bei der Banque International à Luxembourg (BIL).

Lukas WederBei der UBS stand ihm während der letzten knapp acht Jahre Weder (Bild links) zur Seite. Auch er betreute externe Vermögensverwalter und Family Offices in der Schweiz sowie in Europa.

Sie alle arbeiteten zuletzt bei der UBS unter der Leitung von Stefano Veri, der seit 2015 das weltweite Geschäft mit unabhängigen Vermögensverwaltern (Financial Intermediaries, FIM) führt. Stephan Matti ist dabei für den Schweizer Markt verantwortlich, Beat Bachmann für Europa.

Gewinnerin der Konsolidierung

Bei der LGT treffen Bügler, Bühler und Weder auf eine Organisation, die sich unter der Leitung von Markus Werner und Rolf Aklin zuletzt verstärkt auf die Unterstützung von Vermögensverwaltern bei der Umstellung auf die Mifid-II-Richtlinien und das Schweizer Pendant Fidleg konzentriert hat.

Die liechtensteinische Fürstenbank ist eine der Gewinnerinnen im laufenden Konsolidierungsprozess. Dank der 2016 erfolgten Übernahme des Privatbankgeschäfts von ABN Amro in Asien und im Nahen Osten machte die Bank bezüglich verwalteter Vermögen einen erheblichen Sprung über die Marke von 180 Milliarden Franken.

Starker Neugeldzufluss

Zwei Jahre zuvor hatte LGT bereits ein Kundenportfolio mit mehr als 10 Milliarden Franken von der HSBC Schweiz übernommen. Doch auch organisch wächst die LGT: Allein im ersten Halbjahr 2017 zog die Bank 9,6 Milliarden Franken an Nettoneugeldern an.