Mit einer Kletteraktion hat die Umweltorganisation Greenpeace die Rede von Tidjane Thiam an der Generalversammlung gestört.
Tidjane Thiam war in seiner Rede vor den Aktionären im Zürcher Hallenstadion gerade bei der Kapitalsituation der Credit Suisse (CS) angelangt. Da wanderte sein Blick vom Teleprompter in die Höhe: Dort seilten sich um 11.30 Uhr am Donnerstag zwei Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace ab, nachdem sie zuvor schon ein Transparent auf die Bühne getragen hatten.
Mitten im Raum hängend entrollten sie ein weiteres riesiges Transparent, das die mutmassliche Finanzierung von Öl-Pipelines in den USA durch die CS anprangert. Laut Greenpeace spielte die Grossbank eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung des Projektes, das von Sioux-Indianern in Amerika mit Protesten bekämpft wird. Eine Indianer-Delegation traf sich dazu Anfang April mit der Grossbank. Die Bank stellte sich in einer Mitteilung auf den Standpunkt, sie unterhalte lediglich Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen, die in den Bau und Betrieb der Pipeline involviert sind.
Wie die Aktivisten an der Security vorbeikamen, wird noch zu reden geben – jedenfalls mokierten sich Aktionärs-Redner umgehend über das Sicherheitsdispositiv. Die Abseilaktion störte jedenfalls die Rede von Thiam empfindlich, da das Transparent die Powerpoint-Präsentation des CS-Chefs verdeckte.
Die Ermahnungen des CS-Chef an die von der Decke schwebenden «Freunde» stiessen auf taube Ohren. Schliesslich musste Thiam seine Rede ohne illustrierende Folien fortsetzen. Die Greenpeace-Kletterer boten dann doch an, herunterzukommen.