Der mexikanische Gründer der Zürcher IXE Gruppe musste den Kauf einer Bahamas-Tochter der Banque Cramer auf Eis legen. Wie Recherchen von finews.ch nun zeigen, ist der Deal für Alejandro Garcia geplatzt.

Die letzten Hoffnungen von Alejandro Garcia scheinen sich zerschlagen zu haben. Selbst nachdem die Übernahme der Private Investment Bank Limited (PIBL) auf den Bahamas von der Verkäuferin Banque Cramer im vergangenen Februar gestoppt worden war, glaubte der mexikanischstämmige Gründer der Zücher IXE Gruppe, noch zum Handschlag zu kommen.

Wie finews.ch berichtete, hatte die Bankenaufsicht auf den Bahamas dem Deal ihr Einverständnis entzogen. Der Handel, so Garcia, sei damit formell blockiert gewesen – noch bevor die Eignerin von Cramer, die Genfer Beteiligungsgesellschaft Norinvest, die Transaktion stoppte und die Kaufinteressentin IXE Capital um Garcia des Vertragsbruchs bezichtigte.

Doch noch ein Verkauf?

Recherchen ergaben damals, dass den Verhandlungen eine finale Frist bis Mitte April 2017 verblieb. Bis dahin hätten sich die Parteien finden können. Doch bereits jetzt heisst es im Umfeld der Transaktion, dass Garcia als Käufer-Partei der PIBL nicht mehr in Frage kommt.

Laut diesen Kreisen wäre es jedoch denkbar, dass die Verhandlungen mit Investoren, die Garcia in dem Deal bisher flankiert haben, weitergeführt werden. Weder die Banque Cramer noch eine Anwaltskanzlei, die Garcia berät, wollten dies gegenüber finews.ch kommentieren.

Ruf arg ramponiert

Wie weitere Recherchen ergaben könnte die PIBL doch noch unter die Haube kommen, allerdings ohne den IXE-Gründer. Diesem entgeht damit bereits die zweite Bank, die er zu übernehmen versuchte.

So war der 40-Jährige Garcia im vergangenen Jahr unvermittelt von der Kaufvereinbarung für die Tessiner Banca Arner zurückgetreten. Die Folge waren eine Reihe von Medienberichten, die seine Seriosität in Zweifel zogen und Garcias Ruf arg ramponierten.

Drohende Rechtsfolgen

IXE wiederum hat die ehemaligen Verhandlungspartner bei Arner wegen des geplatzten Verkaufs auf eine Million Franken Schadenersatz verklagt. Eingefordert wird zudem eine Rückerstattung von 3,8 Millionen für den Minderheitsanteil von 9,8 Prozent an Arner, den die zur IXE Gruppe gehörende Gesellschaft IXE Capital weiterhin hält.

Auch bezüglich der offenbar definitiv gescheiterten Übernahme auf den Bahamas könnten noch Rechtsfolgen drohen. Damit stünde Garcia vor einem Scherbenhaufen.