Der Falcon Private Bank soll es derzeit untersagt sein, in Singapur neue Kunden zu akquirieren. Das Schweizer Institut ist Teil des Skandals um den malaysischen Staatsfonds 1MDB.
Die Nachricht der Schweizer Börsenzeitung «Finanz und Wirtschaft» ist allerdings mit einiger Vorsicht zu geniessen, denn sie ist weder von der Falcon Private Bank noch von Singapurer Aufsichtsbehörden bestätigt worden.
Ein Sprecher der Bank reagierte auf eine entsprechende Anfrage nicht; eine Sprecherin der Monetary Authority of Singapore (MAS) zeigte sich gegenüber finews.ch überrascht und sagte, die Behörde kommentiere keine aufsichtsrechtlichen Schritte.
Falcon in Singapur am Ende?
Die Falcon Private Bank, deren Wurzeln in Abu Dhabi sind, und die zum entsprechenden Staatsfonds gehört, zählt zu einer Gruppe von Instituten, die seit Monaten in den Korruptions- und Geldwäschereifall rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verwickelt sind.
Sofern die jüngste Nachricht richtig ist, würde dies mehr oder weniger das Ende der Falcon Private Bank in Singapur bedeuten. Das Institut beschäftigt im asiatischen Stadtstaat rund 40 Personen.
Gutes Timing?
Die Information gelangt an die Öffentlichkeit nur kurz nachdem die britische «Financial Times» gemeldet hatte, die Schweizer Bundesanwaltschaft ermittle gegen den früheren Verwaltungsratspräsidenten von Falcon, Khadem al-Qubaisi, wie auch finews.ch berichtete.
Al-Qubaisi war seines Zeichens auch der frühere Chef des Staatsfonds von Abu Dhabi, der International Petroleum Investment Company.
Staatsfonds missbraucht?
Der malaysische Staatsfonds 1MDB war 2009 errichtet worden, um wirtschaftliche Entwicklungen des Landes zu fördern. Amerikanische wie auch die entsprechenden Behörden anderer Ländern vermuten jedoch, dass Milliarden an Dollar von einer kleinen Gruppe von Personen rund um Ministerpräsident Najib Razak umgeleitet und missbraucht worden sind.