Der Schweizer Derivate-Spezialist lässt sich von jüngsten Rückschlägen nicht beirren: Mit neuem Chef und neuen Büros setzt Leonteq in Asien zum nächsten Wachstumssprung an.
Zur Eröffnung der neuen Büroflächen liess Chef Jan Schoch für einmal sein ewiges Karo-Hemd im Schrank. Im feinen Anzug – aber ohne Kravatte – empfing er am Dienstagabend mehr als 200 Gäste im 36. Stock des Büroturms Asia Square Tower 1 im Singapurer Finanzdistrikt.
Die neuen Büros muten wie die Kommandobrücke eines Raumschiffs an (Bild unten). Und tatsächlich verfolgt Schoch in Asien hochfliegende Pläne. Insbesondere will Leonteq in der Region noch mehr Personal einstellen. Aktuell sind 45 Arbeitsplätze belegt, weitere 60 stehen noch bereit.
Rund 20 neue Mitarbeitende in Singapur
Geht es nach Jeremy Ng, der erst kürzlich als Asienchef inthronisiert wurde, ziehen demnächst bis zu 20 neue Mitarbeitende in die Büros ein. Gegenüber dem Finanzportal «finews.asia» zeigte er sich zuversichtlich, die nötigen Talente zu finden – denn wegen des schwierigen Umfelds bauten die etablierten Häuser stellen ab.
Vor diesem Hintergrund sieht Ng auch in Hongkong starkes Wachstum für Leonteq, während Chef Schoch bereits viel weiter denkt. Wie er an der Feier ausführte, will Leonteq Richtung Malaysia und Indonesien vorstossen; eine weitere Priorität sei Japan.
Vorstoss nach Tokio
In Tokio will Schoch mit einem Büro vor Ort gehen, um auch dort in den Derivate-Markt vorzudringen.
Die Nachfrage nach solchen Produkten hat in den letzten Monaten allerdings auch in Asien zu Wünschen übrig gelassen, gab Schoch zu. Doch Leonteq profitiere in diesem Umfeld von starken Vertriebspartnern wie der amerikanischen J.P. Morgan, der Deutschen Bank, der britischen Standard Chartered und der malaysischen Maybank.
Unbeirrbarer Optimist
Der grosse Optimismus von Leonteq kontrastiert indessen mit diversen Rückschlägen in der Region. Wie auch finews.ch berichtete, verloren die Schweizer letzten Februar die örtliche DBS Bank als Partner, im April musste die Finanzfirma eine Gewinnwarnung ausgeben, und im Mai wechselte Schoch den Asien-Chef aus.
Natürlich lässt sich der «Elon Musk der Schweizer Finanzbranche», wie finews.ch den Leonteq-CEO auch schon betitelte, davon nicht beirren. Und in der Vergangenheit hat er mehrmals bewiesen, dass er «liefern» kann.