Die UBS hat sich mit den US-Behörden in mehreren Anklagepunkten des Devisenfalls überraschend einigen können. Im Libor-Fall hingegen kommt sie weniger glimpflich davon.
Gegen die UBS wird keine Strafklage bezüglich Manipulation von Devisenkursen erhoben. Die US-Justizbehörden (Department of Justice, DOJ) sprachen diesbezüglich eine bedingte Immunität vor Strafverfolgung aus. Dies hat die UBS am Mittwoch mitgeteilt.
Allerdings haben die Behörden festgestellt, dass die Grossbank im Zusammenhang mit ihrem Devisengeschäft «unsichere und unkorrekte» Praktiken betrieb. Daher muss sie eine Busse von 342 Millionen Dollar an die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bezahlen. Gleichzeitig verpflichtet sie sich zu einer Reihe von Korrekturmassnahmen.
Völlig falsche Prognosen
Die Busse fällt mit 342 Millionen Dollar unerwartet gering aus. Im Vorfeld war mit bis zu 800 Millionen Dollar gerechnet worden.
Ebenfalls keine Anklage erhob das DOJ hinsichtlich der Untersuchungen der V10 FX-bezogenen strukturierten Produkte sowie des Edelmetallgeschäfts der Bank, wie es weiter heisst.
Teilschuld im Libor-Fall anerkannt
Weniger glimpflich kam die UBS im Libor-Skandal weg. Das DOJ hat das Non-Prosecution Agreement von 2012 bezüglich Libor widerrufen. Als Folge davon muss sich die UBS in einem einzelnen Anklagepunkt bezüglich des Missbrauchs elektronischer Kommunikation (Wire Fraud) für schuldig bekennen.
Das eigene Schuldeingeständnis im Libor-Fall beziehe sich auf das gleiche Verhalten, das dem Schuldeingeständnis der japanischen Tochtergesellschaft in der 2012 erzielten Libor-Einigungen zu Grunde gelegen habe, schrieb die UBS.
Zusätzlich muss die UBS eine Busse von eine 203 Millionen Dollar zahlen sowie eine dreijährige Bewährungsperiode akzeptieren.
Nulltoleranz bekräftigt
Die UBS-Führung hat am Mittwoch erneut Nulltoleranz gegenüber jeglichem Fehlverhalten bekräftigt: «Unser Vorgehen unterstreicht unsere Nulltoleranz gegenüber Fehlverhalten und unser Bestreben, die richtige Kultur in unserer Branche zu fördern», gaben Verwaltungsratspräsident Axel Weber und Konzernchef Sergio Ermotti zu Protokoll.
Das Verhalten einer kleinen Anzahl von Mitarbeitenden sei inakzeptabel. Die Bank habe entsprechende Disziplinarmassnahmen ergriffen und viel in die Stärkung der Kontrollprozesse und Compliance-Programme investiert. «Und wir haben diese Angelegenheit selbst aufgedeckt und dem US-Justizministerium sowie weiteren Behörden gemeldet», unterstrichen die UBS-Verantwortlichen.
Entsprechende Einigungen mit den US-Behörden im Devisenfall stehen für diverse andere Banken noch aus. Es handelt sich dabei um Barclays und Royal Bank of Scotland aus Grossbritannien sowie J.P. Morgan und Citigroup in den USA.
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