Ein bisschen erinnert der Fall ans Schicksal von Wegelin. Doch offenbar soll die Schliessung eher als Teil der allgemeinen Bereinigung im Private Banking erscheinen.
Eine ausserordentliche Generalversammlung der Bank Frey & Co. AG hat entschieden, dass die Bank ihre Geschäftstätigkeit einstellen wird.
Der Entscheid sei «auf die zunehmend schwierigen Marktverhältnisse, die ausufernde Regulierung und die kaum mehr zu tragenden Auflagen zurückzuführen», welche kleinere Privatbanken zu erfüllen hätten, meldet das Haus am Donnerstag abend. Daneben wird aber auch auf die Forderungen des Steuerstreits mit den USA verwiesen.
Rund 30 Angestellte
Die Bank Frey habe in den vergangenen Monaten festgestellt, dass sich Kosten und Aufwendungen in einem Ausmass abzeichnen, die für eine kleinere Privatbank nicht mehr tragbar sind.
Das Haus hatte gewiss eine undankbare Grössenordnung: Ende letzten Jahres wies die Bank Frey knapp 2 Milliarden Franken an Assets under management aus, womit sie einen Reingewinn von 6,9 Millionen Franken erzielte. Sie beschäftigt rund 30 Personen.
Verwaltungsratspräsident Markus A. Frey bedauert den Entscheid: «Aufgrund der Entwicklungen in den letzten Jahren haben sich vor allem innerhalb der Schweiz Umstände und Herausforderungen ergeben, die eine sinnvolle Weiterführung des grenzüberschreitenden Dienstleistungsgeschäfts für eine kleine Bank nicht mehr erlauben.»
«Freiwillig aufgrund einer eigenen Analyse»
Daher ziehe man sich aus der operativen Geschäftstätigkeit als Bank zurück. Aber das Haus sei finanziell gesund und werde nicht liquidiert. «Der Entscheid zur Aufgabe der Banktätigkeit erfolgt freiwillig aufgrund einer eigenen Analyse der Gesamtumstände», so die Mitteilung.
Bekannt ist allerdings, dass die Zürcher Bank im Rahmen des Steuerstreits mit den USA zu den scharf beobachteten Häusern der so genannten «Kategorie 1» gehört. Gegen den früheren Head of Private Banking läuft in New York ein Verfahren, im April 2013 war der Mann von seinen Aufgaben entbunden worden. Wie «Inside Paradeplatz» damals meldete, nahm die Finma das Familien-Institut danach ins Visier: «Da sind wir sehr eng dran», sagte ein Sprecher der Aufsichtsbehörde. Auf die Frage, ob die Bank überleben werde, hiess es: «Das Vorgehen muss uns überzeugen.»
Die Erklärung der Bank Frey, man schliesse wegen eines allzu starken Regulierungsdrucks, könnte dazu also ein gewisses Echo bilden.
Man beabsichtige, sich auch weiterhin im Rahmen des schweizerischen und des amerikanischen Rechts kooperativ zu verhalten, teilte die Bank im Rahmen der Schliessung weiter mit.