Gemäss neuster Prognose des BAK Basel wird der Finanzsektor 2012 zunächst schrumpfen, bevor er sich erholt. Am schlechtesten soll's den Banken ergehen.
Um rund 2 Prozent schrumpft der Wertschöpfungsbeitrag des Finanzsektors im laufenden Jahr, schätzt das BAK Basel in ihrer Frühjahresprognose 2012:
- -2,5 Prozent beträgt der Wertschöpfungsbeitrag bei den Banken (nach -1,2 Prozent 2011)
- -1 Prozent bei den Versicherungen (2011: +1,8 Prozent)
- -2,2 Prozent bei den sonstigen Finanzdienstleistern (+1,3 Prozent)
Schlechte Aussichten trotz Boom bei den Hypotheken
Dies trotz Boom bei den Hypotheken. Doch die Wertschriften in den Kundendepots, die Börsenumsätze sowie der Export der Finanzdienstleistungen gehen alle zurück.
Die schlechten Aussichten für den Finanzsektor sind auch hauptverantwortlich für das Stagnieren der Wirtschaft in der Region Zürich/Aargau. Gemäss BAK-Prognose wächst das Bruttoinlandprodukt um plus 0 Prozent.
Für 2013 auf der optimistischen Seite
Für das kommende Jahr stellt sich das BAK Basel allerdings auf die optimistische Seite. Der Wachstumsbeitrag des Finanzsektors soll gemäss den Basler Ökonomen im Unterschied zu den meisten anderen Industrien wachsen, und zwar um 0,7 Prozent.
«Wir gehen davon aus, dass mit der Konjunkturerholung auch die Investitionen der Unternehmen anziehen werden und die Nachfrage nach Bankkrediten steigt. Weiter gehen wir auch von einer anhaltend regen Nachfrage nach Wohneigentum und einem anhaltend hohen Hypothekarvolumen aus», erläutert Martin Eichler, Senior Economist, seine optimistische Sichtweise gegenüber finews.ch.
Grösstes Risiko ist die Politik
Das Risiko bestehe allerdings darin, dass sich die Rahmenbedingungen für die Banken nicht verbessern würden, schränkt er ein: Wenn die Unsicherheit anhalte und die Kundenvermögen weiterhin abfliessen würden, dann könnte der Wachstumsbeitrag der Banken auch 2013 ein weiteres Jahr negativ sein.
Die grösste Risiko für die Banken ortet Eichler daher in der Politik. Die politische Entwicklung sei auch am schwierigsten abzuschätzen.
«Wir gehen für unser Szenario davon aus, dass die Steuerabkommen insbesondere mit Deutschland zustande kommen werden. Wir nehmen zudem an, dass die ausländischen Bankkunden ihr Vermögen auf einem Schweizer Bankkonto liegen lassen», meint der BAK-Ökonom optimistisch.