Auf die grossen M&A-Deals in der Finanzindustrie muss man weiter warten. Eine neue Studie diagnostiziert einen M&A-Stau.
Mit 39,3 Milliarden Euro waren die M&A-Transaktionen in der europäischen Finanzbranche so tief wie nie mehr seit dem Jahr 2003. Dies dokumentiert die Studie «European Financial Services M&A 2011» von PricewaterhoseCoopers (PWC), wie das deutsche «Bankmagazin» berichtet.
Hilfe für Banken in Schieflage
Substantiell war 2011 der Anteil von Transaktionen mit staatlicher Hilfe (12 Prozent), so etwa bei der Rettung der Dexia Bank. Insofern ist es unsicher, dass das fulminante 4. Quartal mit einem M&A-Volumen von 16,5 Milliarden Euro bereits eine Trendwende darstellt.
«So lange weiterhin Unsicherheiten in der Lösung der Euro-Schuldenkrise bestehen, werden sich private Investoren insbesondere im Bankensektor weiter mit größeren Transaktionen zurückhalten. Entsprechend unsicher sind Prognosen für die Entwicklung des M&A-Geschehens im laufenden Jahr», kommentiert Markus Burghardt, Mitglied des Vorstands für den Bereich Financial Services bei PwC gegenüber dem «Bankmagazin».
Unrealistische Preisvorstellungen
PWC sieht grosses Potential für eine weitere Konsolidierung des europäischen Finanzsektors, etwa wegen höherer Eigenkapitalanforderungen, die schwierige Refinanzierungssituation und die Neuausrichtung der Geschäftsmodelle bei vielen Finanzdienstleistern.
Eine Konzentration auf die Kernmärkte und - produkte auf Käuferseite stehe aber unrealistischen Preisvorstellungen auf der Verkäuferseite gegenüber und für zu einem «Transaktionsstau», kommentiert Christopher Sur, Leiter des Bereichs Financial Services Transaction Services bei PWC.