Während die Banken gerne um die Gunst der wohlhabenden und sehr wohlhabenden Kunden weibeln, wächst in der Schweiz die Gruppe der Personen, die ihre finanziellen Möglichkeiten überreizen.
Ähnlich wie bei den Firmenkonkursen steigt nun nach Auslaufen der Pandemiehilfen auch bei den Privatpersonen die Zahl der Schuldner.
Die Schuldnerquote in der Schweiz liegt per Ende Juli bei 6,4 Prozent, verglichen mit einem Wert von 6,3 Prozent zu Jahresbeginn. Die Anzahl überschuldeter Personen ist auf 556'959 gewachsen, wie es in einer Mitteilung der Wirtschaftsauskunftei Crif vom Mittwoch heisst.
Männer sind stärker verschuldet als Frauen. So beträgt die Schuldnerquote bei Männern im Alter zwischen 46 und 50 Jahren 12 Prozent und bei den Frauen nur 8 Prozent. Die höchste Schuldnerquote haben Männer zwischen 38 und 41 Jahren. In der Gruppe der 18- bis 25-jährigen sind Männer und Frauen zu gleichen Teilen überschuldet.
Auch die Regionenunterschiede sind erheblich. Die Westschweiz und das Tessin haben höhere Schuldnerquoten als die übrige Schweiz. So weist der Kanton Neuenburg mit 10,5 Prozent die höchste Schuldnerquote auf, gefolgt von Genf mit 9,9 Prozent, Basel-Stadt mit 8,4 Prozent, Waadt mit 8,0 Prozent sowie das Tessin mit 7,7 Prozent. Die tiefste Quote hat Appenzell Innerrhoden mit 1,6 Prozent und auch in der Zentralschweiz weisen die Kantone Zug, Uri, Obwalden und Nidwalden Werte von um die 3 Prozent auf.
Die Erhebung berücksichtigt Privatpersonen, die über Betreibungen ab Fortsetzungsbegehren, Konkurse und Verlustscheine verfügen. Zudem fliessen die Zahlungserfahrungen von mehr als 10'000 Unternehmen in die Daten ein.