Ein «Flash-Crash» hatte am Montag Vormittag die Börsianer aufgeschreckt. Mittlerweile ist klar, dass ein Händler einer amerikanischen Grossbank einen Fehler gemacht hat.
Eine fehlerhafte Eingabe einer Transaktion durch einen Händler der Citigroup hat den plötzlichen starken Kursverfall vom Montagmorgen ausgelöst, wie am späten Abend bekanntgeworden ist. Die Bank sagte gemäss verschiedenen Medienberichten in einem Email-Statement, dass sie den Fehler innert Minuten eruiert und korrigiert hätte.
Minus 8 Prozent
Aktienmärkte in Europa waren ohne Vorwarnung abgesackt und erholten sich anschliessend fast ebensoschnell wieder. Der schwedische OMX-Index verlor zwischenzeitlich etwa 8 Prozent, schloss dann aber knapp 2 Prozent tiefer.
Die Citigroup hat seither das Gespräch mit den Börsenbetreiberfirmen und Regulatoren gesucht, wie weiter verlautete. Auch am SMI Index war der «Flash-Crash» deutlich zu beobachten. Der Schweizer Leitindex schmierte kurz nach der Öffnung um 2 Prozent ab.
Kurz eingeschlafen
Die Mitteilung der Citigroup machte aber zumindest deutlich, dass der Kurssturz nicht durch einen börsenrelevanten Grund ausgelöst wurde, sondern wegen einer Fehlmanipulation, was gemeinhin als «Fat Finger Trade» bezeichnet wird.
Solche Fehlmanipulationen kommen immer mal wieder vor und hinterlassen meist betretene Gesichter. So zum Beispiel, als 2013 ein Banker statt 62,40 Euro stolze 222'222'222,22 Euro überwiesen hatte, da er kurz eingeschlafen war. Die Arbeitskollegin, die für die Überprüfung der Belege zuständig war, hatte den Fehler übersehen.
Auch Gold nicht gefeit
Zu einem Flash-Crash kann es aber auch kommen, wenn bestimmte Themen die Händler überraschen. So geschehen in der Nacht auf den Montag, 9. August, 2021, als der Goldpreis innerhalb von Minuten 4,4 Prozent verlor und damit Milliardensummen vernichtete.
Der Kurssturz wurde damals mit einer Kombination von besser als erwarteten Arbeitsmarktzahlen aus den USA und Stopp-Loss-Trades an den Börsen erklärt.