Die Schweizer Trend-Sportmarke On Running mit Roger Federer als Werbeikone geht an die Börse. Warum sich hiesige Finanzer deswegen wohl in den eigenen Schuh beissen.

Die Sportschuh-Firma On Running bereitet nun ganz konkret den Börsengang (IPO) vor. Dies allerdings nicht in der Schweiz, wo die trendige Firma beheimatet ist und woher auch ihr Werbebotschafter und Investor, das Tennis-As Roger Federer, stammt. Sondern an der New Yorker Börse (NYSE).

Dazu hat der Sportartikler ein so genanntes F1-Formular für den Zulassungsantrag bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht, wie das Zürcher Unternehmen am Montag bekanntgab. Dem Antrag zufolge will die Firma, die an den olympischen Sommerspielen in Tokio die Schweizer Delegation ausrüstete, bis zu 100 Millionen Dollar an frischem Kapital aufnehmen.

Dem Schweizer Wirtschafts-Magazin «Bilanz» zufolge strebt On Running eine Börsenbewertung von stolzen 6 bis 8 Milliarden Dollar an.

UBS und Credit Suisse in der zweiten Reihe

Die Aktie soll im Herbst unter dem Kürzel «ONON» in den Handel gehen – und hiesige Finanzer dürften sich deswegen in den eigenen Schuh beissen. Denn die prestigeträchtige Transaktion findet vorerst fernab der Schweizer Börse SIX statt, die den hiesigen Banken gehört und sich intensiv um ihre internationale Wahrnehmung bemüht.

Als Lead-Investmentbanken sind beim Debüt von On Running die amerikanischen Bankenriesen J.P. Morgan, Goldman Sachs und Morgan Stanley bereits gesetzt. Als «joint-bookrunners» dürfen die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse aber immerhin den Abverkauf der Aktien begleiten.

Treue Kundschaft in den USA

On Running begründete den Entscheid für die US-Börse damit, dass die Hälfte der Kundschaft aus der Region Nordamerika stammt. Die im Jahr 2010 gegründete Schweizer Firma verkauft Laufschuhe und Sportbekleidung inzwischen in 60 Ländern. Damit erzielte sie in den vergangenen zwölf Monaten bis Juni 2021 einen Umsatz von 616 Millionen Dollar.